Warum 3x ETFs riskanter sind als Sie denken
Anleger sind bei allen gehebelten Anlageinstrumenten mit erheblichen Risiken konfrontiert. 3x Exchange Traded Funds ( ETFs ) sind jedoch besonders riskant, da sie mehr Hebel einsetzen, um höhere Renditen zu erzielen. Leveraged ETFs können für kurzfristige Handelszwecke nützlich sein, bergen jedoch auf lange Sicht erhebliche Risiken.
Die zentralen Thesen
- Triple-Leveraged (3x) Exchange Traded Funds (ETFs) sind mit einem erheblichen Risiko verbunden und für langfristige Investitionen nicht geeignet.
- Die Aufzinsung kann in volatilen Märkten, wie beispielsweise bei US-Aktien in der ersten Hälfte des Jahres 2020, bei 3x-ETFs große Verluste verursachen.
- 3x-ETFs erhalten ihre Hebelwirkung durch den Einsatz von Derivaten, die weitere Risiken mit sich bringen.
- Da sie ein festes Leverage-Niveau beibehalten, drohen 3x-ETFs schließlich einen vollständigen Zusammenbruch, wenn der zugrunde liegende Index an einem einzigen Tag um mehr als 33% fällt.
- Selbst wenn keine dieser potenziellen Katastrophen eintritt, haben 3x-ETFs hohe Gebühren, die sich auf lange Sicht zu erheblichen Verlusten summieren.
3x ETFs verstehen
Wie bei anderen gehebelten ETFs bilden 3x-ETFs eine Vielzahl von Anlageklassen ab, wie beispielsweise Aktien, Anleihen und Rohstoff-Futures. Der Unterschied besteht darin, dass 3x-ETFs einen noch größeren Hebel anwenden, um zu versuchen, das Dreifache der täglichen oder monatlichen Rendite ihrer jeweiligen zugrunde liegenden Indizes zu erzielen. Die Idee hinter 3x ETFs besteht darin, die schnellen täglichen Bewegungen an den Finanzmärkten zu nutzen. Langfristig entstehen neue Risiken.
Compoundierung und Volatilität
Compounding – der kumulative Effekt der Anwendung von Gewinnen und Verlusten auf einen Kapitalbetrag im Laufe der Zeit – ist ein klares Risiko für 3x-ETFs. Bei der Aufzinsung werden die Erträge eines Vermögenswerts, entweder aus Kapitalgewinnen oder Zinsen, reinvestiert, um im Laufe der Zeit zusätzliche Renditen zu erzielen. Händler berechnen die Aufzinsung mit mathematischen Formeln, und dieser Prozess kann bei gehebelten ETFs zu erheblichen Gewinnen oder Verlusten führen.
Angenommen, ein Anleger hat 100 US-Dollar in einen dreifach gehebelten Fonds investiert. Überlegen Sie, was passiert, wenn der Kurs des Referenzindex an einem Tag um 5 % steigt und am nächsten Handelstag um 5 % sinkt. Der 3x Leveraged Fund steigt an aufeinander folgenden Tagen um 15% und um 15%. Nach dem ersten Handelstag ist die anfängliche Investition von 100 US-Dollar 115 US-Dollar wert. Am nächsten Tag nach Handelsschluss beträgt die Anfangsinvestition nun 97,75 USD. Dies entspricht einem Verlust von 2,25 % bei einer Anlage, die normalerweise ohne Hebelwirkung die Benchmark nachbilden würde.
Die Volatilität eines gehebelten Fonds kann für einen Anleger schnell zu Verlusten führen. Wer nach realen Beispielen für dieses Phänomen sucht, muss sich die Performance des S&P 500 und der damit verbundenen 3x-ETFs im ersten Halbjahr 2020 ansehen.
Der Effekt der Aufzinsung kann oft zu schnellen vorübergehenden Gewinnen führen. Compounding kann jedoch auch in volatilen Märkten zu dauerhaften Verlusten führen.
Derivate
Viele 3x-ETFs verwenden Derivate – wie Terminkontrakte, Swaps oder Optionen – um die zugrunde liegende Benchmark nachzubilden. Derivate sind Anlageinstrumente, die aus Vereinbarungen zwischen Parteien bestehen. Ihr Wert hängt vom Preis eines zugrunde liegenden finanziellen Vermögenswerts ab. Die Hauptrisiken im Zusammenhang mit dem Handel mit Derivaten sind die Risiken „Markt“, „Kontrahenten“, „Liquidität“ und „Zusammenschaltung“. Die Investition in 3x ETFs setzt die Anleger indirekt all diesen Risiken aus.
Tägliche Resets und die konstante Hebelwirkungsfalle
Die meisten gehebelten ETFs werden täglich auf ihren zugrunde liegenden Referenzindex zurückgesetzt, um eine feste Verschuldungsquote beizubehalten. So funktionieren herkömmliche Margin-Konten überhaupt nicht, und dieser Rücksetzungsprozess führt zu einer Situation, die als konstante Leverage-Falle bekannt ist.
Bei ausreichender Zeit wird der Kurs eines Wertpapiers schließlich so weit fallen, dass er schrecklichen Schaden anrichtet oder sogar stark fremdfinanzierte Anleger auslöscht. Der Dow Jones, einer der stabilsten Aktienindizes der Welt, verlor an einem Tag im Oktober 1987 rund 22%. Hätte es damals einen 3x Dow ETF gegeben, hätte er am Schwarzer Montag. Sollte der zugrunde liegende Index an einem einzigen Tag um mehr als 33% fallen, würde ein 3x ETF alles verlieren. Der kurze und heftige Bärenmarkt Anfang 2020 sollte als Warnung dienen.
Hohe Kostenquoten
ETFs mit dreifachem Hebel weisen auch sehr Kostenquote, um die gesamten jährlichen Betriebskosten des Fonds zu decken. Die Kostenquote wird als Prozentsatz des durchschnittlichen Nettovermögens eines Fonds ausgedrückt und kann verschiedene Betriebskosten umfassen. Die jährlich berechnete und im Fondsprospekt und den Aktionärsberichten offengelegte Kostenquote mindert direkt die Rendite des Fonds an seine Aktionäre.
Schon ein kleiner Unterschied in den Kostenquoten kann Investoren auf lange Sicht viel Geld kosten. 3x ETFs berechnen oft etwa 1% pro Jahr. Vergleichen Sie das mit typischen Börsenindex-ETFs, die normalerweise winzige Kostenquoten von unter 0,05% aufweisen. Ein Jahresverlust von 1 % entspricht einem Gesamtverlust von mehr als 26 % über 30 Jahre. Selbst wenn der gehebelte ETF mit dem Index gleichziehen würde, würde er aufgrund von Gebühren auf lange Sicht dennoch deutlich verlieren.