Optionsangepasster Spread (OAS)
Was ist ein Options-Adjusted Spread (OAS)?
Der optionsbereinigte Spread (OAS) ist die Messung des Spreads eines festverzinslichen Sicherungssatzes und der risikofreien Rendite, der dann angepasst wird, um eine eingebettete Option zu berücksichtigen. In der Regel verwendet ein Analyst Treasury-Renditen für den risikofreien Zinssatz. Der Spread wird zum festverzinslichen Wertpapierpreis addiert, um den risikofreien Anleihepreis mit dem der Anleihe gleichzusetzen.
Die zentralen Thesen
- Der optionsbereinigte Spread (OAS) misst die Renditedifferenz zwischen einer Anleihe mit einer eingebetteten Option wie einem MBS oder Callables und der Rendite auf Staatsanleihen.
- Eingebettete Optionen sind Rückstellungen, die in einigen festverzinslichen Wertpapieren enthalten sind und es dem Anleger oder dem Emittenten ermöglichen, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, z. B. die Rückrufaktion.
- Anhand historischer Daten und Volatilitätsmodellen untersucht OAS, wie die eingebettete Option einer Anleihe die zukünftigen Cashflows und damit den Gesamtwert der Anleihe verändern kann.
Grundlegendes zum optionenbereinigten Spread (OAS)
Der optionsbereinigte Spread hilft Anlegern, die Cashflows eines festverzinslichen Wertpapiers mit Referenzzinssätzen zu vergleichen und eingebettete Optionen gegen die allgemeine Marktvolatilität zu bewerten. Durch die separate Analyse des Wertpapiers in eine Anleihe und der eingebetteten Option können Analysten feststellen, ob sich die Investition zu einem bestimmten Preis lohnt. Die OAS-Methode ist genauer als der Vergleich der Rendite einer Anleihe mit der Fälligkeit mit einer Benchmark.
Der optionsbereinigte Spread berücksichtigt historische Daten als Variabilität der Zinssätze und Vorauszahlungssätze. Die Berechnungen dieser Faktoren sind komplex, da sie versuchen, zukünftige Änderungen der Zinssätze, das Vorauszahlungsverhalten von Hypothekarkreditnehmern und die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung zu modellieren. Fortgeschrittenere statistische Modellierungsmethoden wie die Monte-Carlo-Analyse werden häufig verwendet, um Vorauszahlungswahrscheinlichkeiten vorherzusagen.
Optionen und Volatilität
Die Rendite bis zur Fälligkeit einer Anleihe (YTM) ist die Rendite eines Benchmark-Wertpapiers, bei dem es sich um ein Treasury-Wertpapier mit einer ähnlichen Laufzeit plus einer Prämie oder einem Spread über dem risikofreien Zinssatz handeln kann, um die Anleger für das zusätzliche Risiko zu entschädigen.
Die Analyse wird komplizierter, wenn eine Anleihe eingebettete Optionen enthält. Hierbei handelt es sich um Call-Optionen, die dem Emittenten das Recht geben, die Anleihe vor Fälligkeit zu einem voreingestellten Preis zurückzuzahlen, und um Optionen, mit denen der Inhaber die Anleihe an bestimmten Daten an das Unternehmen zurückverkaufen kann. Die OAS passt den Spread an, um den sich möglicherweise ändernden Cashflows Rechnung zu tragen.
Die OAS berücksichtigt zwei Arten von Volatilität bei festverzinslichen Anlagen mit eingebetteten Optionen: sich ändernde Zinssätze, die alle Anleihen betreffen, und das Risiko der Vorauszahlung. Der Mangel dieses Ansatzes besteht darin, dass Schätzungen auf historischen Daten basieren, aber in einem zukunftsgerichteten Modell verwendet werden. Beispielsweise wird die Vorauszahlung in der Regel anhand historischer Daten geschätzt und berücksichtigt keine wirtschaftlichen Verschiebungen oder andere Änderungen, die in Zukunft auftreten könnten.
OAS vs. Z-Spread
Die OAS sollte nicht mit einem Z-Spread verwechselt werden. Der Z-Spread ist der konstante Spread, der den Preis der Anleihe an jedem Punkt entlang der Treasury-Kurve gleich dem Barwert ihres Cashflows macht. Der Wert der eingebetteten Optionen ist jedoch nicht enthalten, was einen großen Einfluss auf den Barwert haben kann. Die Z-Streuung wird aufgrund des konsistenten Merkmals auch als statische Streuung bezeichnet.
Die OAS passt den Z-Spread effektiv an den Wert der eingebetteten Option an. Es handelt sich daher um ein dynamisches Preismodell, das stark vom verwendeten Modell abhängt. Außerdem ermöglicht es den Vergleich anhand des Marktzinses und der Möglichkeit, dass die Anleihe vorzeitig gekündigt wird – das sogenannte Vorauszahlungsrisiko.
Beispiel: Hypothekenbesicherte Wertpapiere
Beispielsweise haben hypothekenbesicherte Wertpapiere ( Mortgage Backed Securities, MBS) aufgrund des mit den zugrunde liegenden Hypotheken verbundenen Vorauszahlungsrisikos häufig eingebettete Optionen. Daher kann die eingebettete Option einen erheblichen Einfluss auf die zukünftigen Cashflows und den Barwert des MBS haben. OAS ist daher besonders nützlich bei der Bewertung von hypothekenbesicherten Wertpapieren. In diesem Sinne ist das Vorauszahlungsrisiko das Risiko, dass der Eigentümer den Wert der Hypothek vor Fälligkeit zurückzahlen kann. Dieses Risiko steigt mit fallenden Zinsen. Eine größere OAS bedeutet eine höhere Rendite für größere Risiken.