7 Juni 2021 7:28

Basisrisiko

Was ist Basisrisiko?

Das Basisrisiko ist das finanzielle Risiko, dass bei gegenläufigen Investitionen in eine Absicherungsstrategie keine Preisänderungen in völlig entgegengesetzte Richtungen auftreten. Diese unvollkommene Korrelation zwischen den beiden Anlagen schafft das Potenzial für übermäßige Gewinne oder Verluste in einer Absicherungsstrategie und erhöht somit das Risiko der Position.

Basisrisiko verstehen

Aufrechnungsvehikel haben im Allgemeinen eine ähnliche Struktur wie die abgesicherten Anlagen, unterscheiden sich jedoch dennoch genug, um Anlass zur Sorge zu geben. Beispielsweise besteht beim Versuch, sich mit dem Kauf von Treasury Bill Futures gegen eine zweijährige Anleihe abzusichern, das Risiko, dass Treasury Bill und Anleihe nicht gleich schwanken.

Um die Höhe des Basisrisikos zu quantifizieren, muss ein Anleger lediglich den aktuellen Marktpreis des abgesicherten Vermögenswerts nehmen und den Futures-Preis des Kontrakts abziehen. Wenn der Ölpreis beispielsweise 55 USD pro Barrel beträgt und der zur Absicherung dieser Position verwendete Terminkontrakt 54,98 USD beträgt, beträgt die Basis 0,02 USD. Wenn große Mengen von Aktien oder Kontrakten an einem Handel beteiligt sind, kann der gesamte Dollarbetrag an Gewinnen oder Verlusten aus dem Basisrisiko einen erheblichen Einfluss haben.

Die zentralen Thesen

  • Das Basisrisiko ist das potenzielle Risiko, das aus Inkongruenzen einer abgesicherten Position entsteht.
  • Das Basisrisiko tritt auf, wenn eine Absicherung nicht perfekt ist, so dass Verluste bei einer Anlage nicht genau durch die Absicherung ausgeglichen werden.
  • Bestimmte Anlagen verfügen nicht über gute Absicherungsinstrumente, wodurch das Basisrisiko stärker besorgniserregend ist als bei anderen Vermögenswerten.

Andere Formen des Basisrisikos

Eine andere Form des Basisrisikos ist das standortbezogene Basisrisiko. Dies zeigt sich an den Rohstoffmärkten, wenn ein Kontrakt nicht den gleichen Lieferpunkt hat, den der Verkäufer des Rohstoffs benötigt. Ein Erdgasproduzent in Louisiana hat beispielsweise ein Standortrisiko, wenn er beschließt, sein Preisrisiko mit in Colorado lieferbaren Kontrakten abzusichern. Wenn die Louisiana-Kontrakte bei 3,50 USD pro eine Million British Thermal Units (MMBtu) und die Colorado-Kontrakte bei 3,65 USD/MMBtu gehandelt werden, beträgt das Standortrisiko 0,15 USD/MMBtu.

Das Produkt- oder Qualitätsbasisrisiko entsteht, wenn ein Vertrag über ein Produkt oder eine Qualität zur Absicherung eines anderen Produkts oder einer anderen Qualität verwendet wird. Ein häufig verwendetes Beispiel hierfür ist die Absicherung von Kerosin mit Rohöl oder schwefelarmem Dieselkraftstoff, da diese Kontrakte weitaus liquider sind als Derivate auf Kerosin selbst. Unternehmen, die diese Geschäfte tätigen, sind sich im Allgemeinen des Produktbasisrisikos bewusst, nehmen das Risiko jedoch gerne in Kauf, anstatt überhaupt keine Absicherung vorzunehmen.

Das Kalenderbasisrisiko entsteht, wenn ein Unternehmen oder ein Investor eine Position mit einem Kontrakt absichert, der nicht am selben Tag wie die abgesicherte Position ausläuft. Beispielsweise laufen RBOB-Benzin-Futures an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) am letzten Kalendertag des Monats vor der Lieferung ab. Somit läuft ein im Mai lieferbarer Vertrag am 30. April aus. Auch wenn diese Abweichung nur von kurzer Dauer sein mag, besteht dennoch ein Basisrisiko.