28 Juni 2021 14:08

Wie beeinflusst das Marktrisiko die Kapitalkosten?

Die Kapitalkosten sind die Rendite, die ein Unternehmen benötigt, um in ein Großprojekt wie den Bau einer Anlage oder Fabrik zu investieren. Um die Rentabilität zu optimieren, wird ein Unternehmen nur dann investieren oder seinen Betrieb erweitern, wenn die prognostizierten Renditen eines Projekts höher sind als die Kapitalkosten, die sowohl Fremd- als auch Eigenkapital umfassen. Die Fremdkapitalaufnahme erfolgt durch die Aufnahme von Fremdkapital über verschiedene Kanäle, wie zum Beispiel Kreditakquise oder Kreditkartenfinanzierung. Bei der Eigenkapitalfinanzierung handelt es sich hingegen um den Verkauf von Stamm- oder Vorzugsaktien. Das Marktrisiko beeinflusst die Kapitalkosten in erster Linie durch seine Auswirkung auf die Eigenkapitalkosten.

Kapitalkosten verstehen

Die Gesamtkapitalkosten eines Unternehmens umfassen sowohl die Mittel, die zur Zahlung der Zinsen bei der Fremdfinanzierung benötigt werden, als auch die Dividenden bei der Eigenkapitalfinanzierung. Die Kosten der Eigenkapitalfinanzierung werden durch Schätzung der durchschnittlichen Kapitalrendite bestimmt, die auf der Grundlage der vom breiteren Markt erzielten Renditen zu erwarten ist. Da sich das Marktrisiko direkt auf die Eigenkapitalkosten auswirkt, wirkt es sich daher auch direkt auf die Gesamtkapitalkosten aus.

Die zentralen Thesen

  • Die Kapitalkosten beziehen sich auf die Rendite, die erforderlich ist, um das Investitionsprojekt eines Unternehmens lohnenswert zu machen.
  • Die Kapitalkosten umfassen die Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung.
  • Das Marktrisiko beeinflusst die Kapitalkosten durch die Kosten der Eigenkapitalfinanzierung.
  • Die Eigenkapitalkosten werden in der Regel durch das CAPM-Objektiv betrachtet.
  • Die Schätzung der Eigenkapitalkosten kann Unternehmen dabei helfen, die Gesamtkapitalkosten zu minimieren und den Anlegern gleichzeitig ein Gefühl dafür zu geben, ob die erwarteten Renditen ausreichen, um das Risiko zu kompensieren.

Die Kosten der Eigenkapitalfinanzierung werden in der Regel nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelt. Diese Formel verwendet die durchschnittliche Gesamtmarktrendite und den Beta-Wert der betreffenden Aktie, um die Rendite zu bestimmen, die Aktionäre basierend auf dem wahrgenommenen Anlagerisiko vernünftigerweise erwarten könnten. Die durchschnittliche Marktrendite wird anhand der Rendite eines großen Marktindex wie dem S&P 500 oder dem Dow Jones Industrial Average geschätzt. Die Marktrendite ist weiter unterteilt in die Marktrisikoprämie und den risikofreien Zinssatz.

Die risikofreie Rendite wird in der Regel anhand der Rendite kurzfristiger Schatzwechsel geschätzt, da diese Wertpapiere stabile Werte mit garantierten Renditen aufweisen, die von der US-Regierung abgesichert werden. Die Marktrisikoprämie entspricht dem Marktrendite abzüglich des risikofreien Zinssatz und den prozentualen Anteil des Anlagerendite, die Börse zurückgeführt werden kann Volatilität.

Wenn beispielsweise die aktuelle durchschnittliche Rendite für Anlagen in den S&P 500 12% beträgt und die garantierte Rendite für kurzfristige Staatsanleihen 4% beträgt, dann beträgt die Marktrisikoprämie 12% – 4% oder 8%..

Berechnung der Kapitalkosten mit CAPM

Die Eigenkapitalkosten nach der CAPM-Methode entsprechen dem risikolosen Zinssatz zuzüglich der Marktrisikoprämie multipliziert mit dem Betawert der jeweiligen Aktie. Das Beta einer Aktie ist eine Metrik, die die Volatilität einer bestimmten Aktie im Verhältnis zur Volatilität des größeren Marktes widerspiegelt.

Ein Beta-Wert von 1 zeigt an, dass die betreffende Aktie genauso volatil ist wie der größere Markt. Wenn der S&P 500 beispielsweise um 15 % steigt, wird erwartet, dass die Aktie ähnliche 15 %-Gewinne aufweist. Beta-Werte zwischen 0 und 1 zeigen an, dass die Aktie weniger volatil ist als der Markt, während Werte über 1 auf eine höhere Volatilität hinweisen.

Angenommen, eine Aktie hat einen Beta-Wert von 1,2, der Nasdaq erwirtschaftet eine durchschnittliche Rendite von 10 % und die garantierte Rendite für kurzfristige Staatsanleihen beträgt 5,5 %. Die von Anlegern vernünftigerweise zu erwartende Rendite kann mit dem CAPM-Modell berechnet werden:

Mit dieser Methode zur Schätzung der Eigenkapitalkosten können Unternehmen die kostengünstigste Art der Mittelbeschaffung ermitteln und so die Gesamtkapitalkosten minimieren. Aus Sicht des Anlegers können die Ergebnisse bei der Entscheidung helfen, ob die erwartete Rendite angesichts des potenziellen Risikos eine Investition rechtfertigt.