Kreditanalyse
Was ist eine Kreditanalyse?
Die Kreditanalyse ist eine Art Finanzanalyse, die ein Anleger oder ein Anleihe-Portfoliomanager bei Unternehmen, Regierungen, Gemeinden oder anderen Schuldtiteln durchführt, um die Fähigkeit des Emittenten zu messen, seinen Schuldverpflichtungen nachzukommen. Die Kreditanalyse zielt darauf ab, das angemessene Ausfallrisiko im Zusammenhang mit der Anlage in die Schuldtitel dieses bestimmten Unternehmens zu ermitteln.
Die zentralen Thesen
- Die Kreditanalyse bewertet das Risiko von Schuldtiteln, die von Unternehmen oder Unternehmen ausgegeben werden, um die Fähigkeit des Unternehmens zu messen, seinen Verpflichtungen nachzukommen.
- Mit der Kreditanalyse soll das angemessene Ausfallrisiko ermittelt werden, das mit der Anlage in das jeweilige Unternehmen verbunden ist.
- Das Ergebnis der Kreditanalyse bestimmt, welche Risikoeinstufung dem Schuldner oder Kreditnehmer zuzuordnen ist.
So funktioniert die Kreditanalyse
Um die Fähigkeit eines Unternehmens zu beurteilen, seine Schulden zu begleichen, führen Banken, Anleiheinvestoren und Analysten eine Kreditanalyse des Unternehmens durch. Mithilfe von Finanzkennzahlen, Cashflow-Analysen, Trendanalysen und Finanzprognosen kann ein Analyst die Fähigkeit eines Unternehmens bewerten, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Eine Überprüfung der Kreditwürdigkeit und etwaiger Sicherheiten wird auch verwendet, um die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zu berechnen.
Die Kreditanalyse wird nicht nur verwendet, um die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls eines Kreditnehmers vorherzusagen, sondern auch, um zu bewerten, wie schwerwiegend die Verluste im Falle eines Zahlungsausfalls sein werden.
Das Ergebnis der Kreditanalyse bestimmt, welche Risikoeinstufung dem Schuldner oder Kreditnehmer zuzuordnen ist. Die Risikoeinstufung wiederum bestimmt, ob dem kreditnehmenden Unternehmen Kredit gewährt oder Geld geliehen wird, und wenn ja, wie hoch der Kreditbetrag ist.
Beispiel für eine Kreditanalyse
Ein Beispiel für eine in der Kreditanalyse verwendete Finanzkennzahl ist die Schuldendienst-Deckungsquote (DSCR). Der DSCR ist ein Maß für die Höhe des Cashflows, der zur Begleichung kurzfristiger Verbindlichkeiten wie Zinsen, Tilgung und Leasingzahlungen verfügbar ist. Ein Schuldendienstdeckungsgrad unter 1 weist auf einen negativen Cashflow hin.
Ein Deckungsgrad des Schuldendienstes von 0,89 zeigt beispielsweise an, dass das Nettobetriebsergebnis des Unternehmens ausreicht, um nur 89 % seiner jährlichen Schuldenzahlungen zu decken. Neben fundamentalen Faktoren, die bei der Kreditanalyse verwendet werden, können auch Umweltfaktoren wie regulatorisches Klima, Wettbewerb, Besteuerung und Globalisierung in Kombination mit den Fundamentaldaten verwendet werden, um die Fähigkeit eines Kreditnehmers zur Rückzahlung seiner Schulden im Vergleich zu anderen Kreditnehmern in seiner Branche widerzuspiegeln.
Besondere Überlegungen
Die Kreditanalyse wird auch verwendet, um abzuschätzen, ob sich die Bonität eines Anleiheemittenten bald ändern wird. Durch die Identifizierung von Unternehmen, die kurz vor einer Änderung des Schuldenratings stehen, kann ein Investor oder Manager auf diese Änderung spekulieren und möglicherweise einen Gewinn erzielen.
Angenommen, ein Manager erwägt den Kauf von Junk Bonds in einem Unternehmen. Wenn der Manager glaubt, dass sich das Schuldenrating des Unternehmens verbessern wird, was ein Signal für ein relativ geringeres Ausfallrisiko ist, kann der Manager die Anleihe kaufen, bevor die Ratingänderung stattfindet, und die Anleihe dann nach der Ratingänderung zu a. verkaufen höherer Preis. Auf der anderen Seite kann ein Aktieninvestor die Aktie kaufen, da sich die Ratingänderung der Anleihe positiv auf den Aktienkurs auswirken könnte.