Woher weiß ich, ob ich latente Steueransprüche habe?
Was sind latente Steueransprüche?
Latente Steuern (latent von lateinisch latens, „verborgen“) sind verborgene Steuerlasten oder Steuervorteile, die sich aufgrund von Unterschieden im Ansatz oder in der Bewertung von Vermögensgegenständen oder Schulden zwischen der Steuerbilanz und der Handelsbilanz ergeben haben und die sich in späteren Geschäftsjahren …
Wo stehen latente Steuern in der Bilanz?
Latente Steuern werden oft als verborgene Steuerlasten– oder auch -vorteile bezeichnet, die durch die unterschiedliche Bewertung von Vermögensgegenständen oder Schulden entstehen. … Die Latenten Steuern werden gemäß § 274 HGB als Aktiv- oder als Passivposten in der Bilanz angesetzt.
Warum latente Steuern auf Verlustvorträge?
Durch die Aktivierung latenter Steuern soll die mögliche zukünftige Steuerminderung zum Zwecke einer periodengerechten Abgrenzung bereits bei Entstehung des steuerlichen Verlustvortrags berücksichtigt werden.
Wann habe ich aktive latente Steuern?
Aktive Latente Steuern entstehen, wenn der Steueraufwand in der Handelsbilanz (fiktive Steuern) geringer ist als der Steueraufwand in der Steuerbilanz (effektive Steuern). Steuern werden aus dem Gewinn aus der GuV abgeleitet.
Was sind latente Steuern einfach erklärt?
Der Begriff Latente Steuern bezeichnet die Differenz zwischen der steuer– und handelsrechtlicher Gewinnermittlung bei unterschiedlich gesetzten Zielen, womit auch der Ausgleich zwischen der Steuer– und Handelsbilanz zusammenhängt. Der Posten Latente Steuern steht sowohl auf der Aktiv- und Passivseite.
Wie hoch sind latente Steuern?
Zur Berechnung der latenten Steuern ist der individuelle Steuersatz des Unternehmens heranzuziehen, bei Kapitalgesellschaften also der Körperschaftsteuersatz von 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag (bis 2020) sowie die Gewerbesteuer-Messzahl von 3,5 % und der Hebesatz der betreffenden Gemeinde.
Wo werden passive latente Steuern bilanziert?
In der Handelsbilanz bilden passive latente Steuern eine steuerliche Belastung ab, die mit einiger Voraussicht eintreten wird. Steuerliche Belastungen sind als Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt zu betrachten und damit Teil des Fremdkapitals. Sie müssen in der Bilanz entsprechend ausgewiesen werden.
Werden latente Steuern in der Steuerbilanz ausgewiesen?
In der Steuerbilanz sind weder aktive noch passive latente Steuern auszuweisen. Es handelt sich bei diesen weder um Wirtschaftsgüter noch um Verbindlichkeiten. Soweit aber handelsrechtlich eine Steuerrückstellung geboten ist, gilt das auch für die Steuerbilanz.
Wann bilde ich passive latente Steuern?
passive latente Steuern sind aufzulösen, sobald die Steuerent- oder -belastung eintritt bzw. nicht mehr mit ihr zu rechnen ist. Der Aufwand bzw. Ertrag aus Änderungen der bilanzierten latenten Steuern ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in einer gesonderten Position auszuweisen.
Wann Handelsbilanz und Steuerbilanz?
Eine Handelsbilanz entspricht handelsrechtlichen Vorschriften. Eine Steuerbilanz entspricht steuerrechtlichen Vorschriften und wird im Gegensatz zur Handelsbilanz extra für das Finanzamt erstellt. Eine Steuerbilanz basiert meistens auf der Handelsbilanz, richtet sich aber an einen anderen Empfänger.
Wann Handelsbilanz?
Für Kapitalgesellschaften ist die Veröffentlichung der Handelsbilanz im elektronischen Bundesanzeiger vorgeschrieben. Dies muss innerhalb von zwölf Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres erfolgen, bei kapitalmarktorientierten Gesellschaften innerhalb von vier Monaten.
Wann ist eine Steuerbilanz zu erstellen?
Kapitalgesellschaften wie AG und GmbH müssen Handelsbilanzen aufgrund ihrer Rechtsform immer erstellen. Gewerbetreibende sind hingegen nur dann betroffen, wenn ihr Betrieb an zwei aufeinander folgenden Stichtagen mehr als € 500.000 Umsatz und mehr als € 50.000 Gewinn macht.
Wann werden Gewinne realisiert?
Als realisiert gilt ein Erlös, Ertrag oder Gewinn nach herrschender Meinung der Fachliteratur erst, wenn eine Lieferung beim Gefahrenübergang vollzogen oder eine Leistung erbracht wurde.
Was ist ein nicht realisierter Gewinn?
Gewinn, der aufgrund gegebener Markt- und Tagespreise bei Veräußerung von Vermögensgegenständen entstehen würde, die tatsächlich nicht oder noch nicht verkauft sind.
Was heißt realisierter Gewinn?
Der Wert „Realisierter Gewinn/Verlust“ weist den Gewinn oder Verlust aus, den Sie durch Verkäufe in der Vergangenheit bereits erzielt (realisiert) haben.
Was besagt Realisationsprinzip?
Die Aussage dieses Prinzips lässt sich schon fast aus dem Namen ableiten. Es besagt, dass sämtliche Gewinne aus der laufenden Geschäftstätigkeit erst dann bilanziert werden dürfen, wenn sie auch tatsächlich realisiert wurden.
Was ist das Niederstwertprinzip?
b) Strenges Niederstwertprinzip: Von drei möglichen Wertansätzen, den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, dem Börsen- oder Marktpreis und dem am Abschlussstichtag beizulegenden Wert ist bei den Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens stets der niedrigste Wert anzusetzen.
Was ist das Imparitätische Realisationsprinzip?
Das imparitätische Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst dann zu bilanzieren sind, wenn sie realisiert wurden. Verluste und Risiken hingegen, sind auch dann zu bilanzieren, wenn sie „vorhersehbar“ sind.