Warum die 4%-Regel für Rentner nicht mehr funktioniert
Bei der Altersvorsorge hat sich die 4%-Regel als bewährte Methode erwiesen, um Alterseinkommen aus einem Anlageportfolio zu beziehen, ohne das Kapital des Portfolios vorzeitig zu verbrauchen. Diese Regel besagt, dass ein Rentner in der Regel jährlich etwa 4% des Wertes seines Portfolios abheben kann, sofern das Portfolio zu mindestens 40% in Aktien investiert ist.
Diese traditionelle Strategie ist jedoch in letzter Zeit von Rentenexperten in die Kritik geraten, die behaupten, dass diese Auszahlungsrate im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht mehr realistisch ist.
Die zentralen Thesen
- Die 4% -Regel besagt, dass ein Rentner normalerweise jedes Jahr etwa 4% des Wertes seines Portfolios abheben kann, vorausgesetzt, das Portfolio ist zu mindestens 40% in Aktien investiert.
- Diese Rückzugsquote ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht mehr realistisch.
- Die in einem Portfolio in den ersten Jahren erzielten jährlichen Renditen haben einen viel größeren Einfluss auf die vom Anleger erzielte Gesamtrendite als die Renditen, die in späteren Jahren erzielt werden.
- Wenn also ein Rentenportfolio, das auf dem heutigen Markt stark in Anleihen investiert ist, in den nächsten 30 Jahren investiert bleibt, wird es in den ersten Jahren wahrscheinlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen historischen Zinssatzes verdienen.
Entmutigende Nachrichten
Ein Gremium von Experten für Altersvorsorge bei Morningstar, einem Unternehmen, das unabhängige Untersuchungen sowohl zu einzelnen Wertpapieren als auch zu den Finanzmärkten durchführt, hat kürzlich ein Papier veröffentlicht, das darauf hinweist, dass es für Rentner immer unwahrscheinlicher wird, jedes Jahr 4% ihres Portfolios zurückzuziehen und erwarten, dass sie 30 Jahre halten.
Die Autoren untermauern diese Behauptung mit Daten, die den starken Unterschied zwischen aktuellen und historischen Zinssätzen zeigen. Sie zeigen, dass der Ibbotson Intermediate-Term Government Bond Index bis 2011 eine durchschnittliche jährliche Gesamtrendite von ca. 5,5 % pro Jahr erzielte. Die aktuellen Zinssätze liegen jedoch näher bei 2 %, und die Autoren gehen davon aus, dass sich daran nichts ändern wird Zeit in naher Zukunft.
Diese Änderung hat zu einer erheblichen Divergenz zwischen der finanziellen Realität und den historischen Annahmen geführt, die in die simulierten computerbasierten Modelle vieler Finanzplaner eingebaut sind. Die Morningstar-Experten behaupten, dass diese Annahmen keine genaue Prognose mehr liefern können, da wir uns in einer Phase längerer Abweichung von historischen Durchschnitten befanden und mathematische Annahmen, die auf dem historischen Durchschnitt basieren, daher zumindest in den Anfangsjahren erheblich ungenau sein werden der Projektion.
Was ist das Problem?
Sie weisen darauf hin, dass diein einem Portfolio in den ersten Jahren erzieltenjährlichen Renditen einen viel größeren Einfluss auf die Gesamtrendite des Anlegers haben werden als die in späteren Jahren erzielten Renditen. Wenn also ein Rentenportfolio, das auf dem heutigen Markt stark in Anleihen investiert ist, in den nächsten 30 Jahren investiert bleibt, wird es in den ersten Jahren wahrscheinlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen historischen Zinssatzes verdienen.
Wenn das Portfolio in diesem Zeitraum nur um durchschnittlich 2 % wächst und der Anleger 4 % abzieht, wird der Kapitalbetrag im Portfolio für den Rest der Rückzugsfrist erheblich reduziert, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Abbruchs des Portfolios erheblich erhöht wird erschöpft. Um dieses Dilemma zu umgehen, empfehlen die Experten, dass Rentner ihre Auszahlungsquote auf absehbare Zeit auf 2,8% pro Jahr anpassen.
Mögliche Alternativen
Natürlich werden viele Rentner mit einer Auszahlungsquote von weniger als 3% pro Jahr nicht bequem leben können. Diejenigen, die mit diesem Dilemma konfrontiert sind, haben drei grundlegende Alternativen zur Auswahl:
- Sie können noch einige Jahre weiterarbeiten und ihre Altersvorsorge weiter aufstocken.
- Sie können ihre Ersparnisse aggressiver investieren, in der Hoffnung, dass sie genug wachsen, um den Fehlbetrag auszugleichen.
- Sie können lernen, mit weniger Einkommen pro Jahr zu leben.
Natürlich birgt die erste Alternative in den meisten Fällen das geringste Risiko, aber diese Option kann in vielen Fällen auch die unangenehmste sein.
Die Neuzuweisung des Portfolios kann eine praktikablere Alternative sein, solange darauf geachtet wird, das eingegangene Risiko zu begrenzen. Diejenigen, die nach laufenden Erträgen suchen, können nach Vehikeln suchen, die nur ein mäßiges Risiko bieten, wie beispielsweise Vorzugsaktien und Investmentfonds oder ETFs, die in Anleihen oder andere ertragsstarke Wertpapiere investieren.
In einigen Fällen können Rentner zumindest für einige Jahre von einem geringeren Einkommen leben, insbesondere wenn ihr Haus bald abbezahlt wird.
Die Quintessenz
Eine Kombination dieser Alternativen kann für viele die beste Wahl sein. Ein Teilzeitjob, einige sinnvolle Veränderungen im Portfolio und wenige Kostensenkungsmaßnahmen können einen großen Beitrag zum Erhalt dieses Notgroschens leisten. Weitere Informationen zur Altersvorsorge und zur Maximierung Ihrer Ersparnisse erhalten Sie von Ihrem betrieblichen Altersvorsorgevertreter oder Finanzberater.