Welche Faktoren haben den größten Einfluss auf festverzinsliche Wertpapiere?
Zu den wichtigsten Faktoren, die sich auf die Kurse festverzinslicher Wertpapiere auswirken, gehören Zinsänderungen, Ausfall- oder Kreditrisiken sowie das Sekundärmarktliquiditätsrisiko. Festverzinsliche Wertpapiere sind Darlehen, die ein Investor an einen staatlichen oder korporativen Kreditnehmer vergibt. Der Emittent der Anleihe verpflichtet sich, bis zum Fälligkeitsdatum der Anleihe regelmäßig einen festen Zinsbetrag zu zahlen. Am Fälligkeitstag gibt der Kreditnehmer den Kapitalbetrag an den Anleger zurück.
Der feste Zinsbetrag wird als Kuponsatz bezeichnet, und der Nennbetrag der Anleihe wird als Nennwert bezeichnet. Es gibt verschiedene Arten von festverzinslichen Wertpapieren, darunter US-Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen und steuerfreie Kommunalanleihen.
Änderungen der Zinssätze
Das Hauptrisiko, das den Kurs von Anleihen beeinflussen kann, ist eine Änderung des vorherrschenden Zinssatzes. Der Preis einer Anleihe und die Zinssätze stehen in umgekehrter Beziehung zueinander. Wenn die Zinsen steigen, sinkt der Kurs von Anleihen. Dies liegt daran, dass Anleger Anleihen mit einem höheren Zinssatz erhalten können, was den Wert einer bereits emittierten Anleihe mindert.
Auf der anderen Seite profitieren aktuelle Anleiheninhaber von sinkenden Zinsen, da ihre Anleihen dadurch wertvoller werden, wenn andere Anleger nach höheren Renditen für zuvor ausgegebene Anleihen suchen. Anleihen mit längeren Laufzeiten unterliegen bei Zinsänderungen größeren Kursschwankungen, da eine Zinsänderung einen größeren Einfluss auf den zukünftigen Wert des Coupons hat.
Kredit- oder Ausfallrisiko
Der zweite Hauptfaktor ist das Kredit- oder Ausfallrisiko. Es besteht das Risiko, dass der Emittent seine Geschäftstätigkeit aufgibt und seine Zins- und Tilgungsverpflichtungen nicht mehr bezahlen kann. Emittenten von Hochzinsanleihen haben ein höheres Kreditrisiko, da wahrscheinlich ein höheres Ausfallrisiko besteht. Um Anleger für dieses höhere Risiko zu entschädigen, zahlen solche Anleihen oft höhere Zinsen.
Ratingagenturen geben Bonitätsbewertungen für die Emittenten von Anleihen ab und können Anlegern helfen, das mit bestimmten Unternehmensanleihen verbundene Risiko einzuschätzen.
Liquiditätsrisiko
Mit Ausnahme von Staatsschulden werden die meisten Anleihen außerbörslich (OTC) gehandelt und sind daher mit einem Liquiditätsrisiko verbunden. Im Gegensatz zum Aktienmarkt, wo Anleger leicht aus einer Position aussteigen können, verlassen sich Anleiheinvestoren auf den Sekundärmarkt, um Anleihen zu handeln. Anleger, die eine Anleiheposition verlassen müssen, um auf ihr investiertes Kapital zuzugreifen, haben möglicherweise einen begrenzten Sekundärmarkt, um die Anleihe zu verkaufen.
Aufgrund des dünneren Marktes für Anleihen kann es außerdem schwierig sein, aktuelle Preise zu erhalten. Anleihen variieren in ihren Laufzeiten, Renditen und der Bonität des Emittenten so stark, dass ein zentralisierter Handel schwierig ist. Die FINRA führte jedoch 2002 die Trade Reporting and Compliance Engine (TRACE) ein, die nun alle Broker-Dealer verpflichtet, OTC-Anleihengeschäfte zu melden, wodurch die Transparenz am Anleihenmarkt erhöht wird.