Was sind die wichtigsten Benchmarks, die den Bankensektor verfolgen?
Benchmarking ist ein wichtiges Instrument in der Finanzwelt. Unternehmen, Hedgefonds, Investmentfonds, Anleger und andere Finanzinstitute wählen eine bestimmte Benchmark in der Branche und versuchen, deren Renditen nachzubilden oder ihre eigene Performance mit der der Benchmark zu vergleichen. Natürlich muss der Geschäftsplan oder die Anlagestrategie des Unternehmens mit der Benchmark identisch oder ähnlich sein, um einen lohnenden Vergleich zu ermöglichen.
Unternehmen und Banken verwenden in der Regel Kennzahlen als Benchmarks, wie Liquiditätsquoten und Verschuldungsquoten, im Gegensatz zu Wertpapierfirmen, die typischerweise Marktindex-Benchmarks wie den S&P 500 verwenden. Natürlich gibt es Ausnahmen von jedem Szenario.
Die geeigneten Benchmarks zur Nachbildung der Performance des Bankensektors hängen von der Art der Bank ab. So werden beispielsweise reine Geschäftsbanken ganz anders bewertet als reine Privatkundenbanken. Für kleinere Spar- und Kreditinstitute gehören zu den Standard-Benchmarks die Nettozinsspanne, das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme sowie die Forderungseinzugsquote. Riesige multinationale Unternehmen hingegen sollten mit Rentabilitätskennzahlen, durchschnittlichen Nettoinventarwerten und Marktindizes verfolgt werden, die die Gesamtleistung eines Sektors abbilden sollen.
Andere Benchmarks können gezielter über Exchange Traded Funds (ETFs) oder Investmentfonds ausgewählt werden. Viele Sektoren haben ihre eigenen ETFs, die die Wertentwicklung von Unternehmen als Aggregat in diesem Sektor abbilden. Der Finanzsektor kann beispielsweise durch den iShares US Financial Services ETF ( IYG ) und den Vanguard Financials Index ETF ( VFH ) verfolgt werden. Diese ETFs enthalten einige der größten US-Banken wie Wells Fargo, Citigroup, Bank of America und JP Morgan Chase.
Es ist wichtig, einen Blick darauf zu werfen, welche Unternehmen in diesen ETFs enthalten sind, da sie oft Unternehmen außerhalb des bankenspezifischen Sektors enthalten, die jedoch in den gesamten Finanzsektor passen. Zu beiden ETFs gehören beispielsweise Kreditkartenunternehmen.
Branchen-Benchmarking
Der Begriff „Benchmark“ wird in der Finanzliteratur viel herumgeworfen, bedeutet aber nicht immer in jeder möglichen Situation das Gleiche. In der Corporate Governance und der Unternehmensberatung ist Benchmarking beispielsweise der Prozess, bei dem ein Unternehmen die Leistung eines anderen Unternehmens, oft eines führenden Wettbewerbers, verfolgt und versucht, es nachzuahmen. Das Management könnte das Erreichen dieser Benchmarks als Ziele im Rahmen einer langfristigen Finanzstrategie für das Unternehmen festlegen.
Branchen-Benchmarking ist anders. Investoren und Analysten betrachten Branchen-Benchmarks als Referenz. Sie können die Wertentwicklung ihres Portfolios oder einer bestimmten Aktie mit der allgemeinen Wertentwicklung eines gesamten Sektors vergleichen. Im Hinblick auf das Benchmarking des Bankensektors bedeutet dies die Verfolgung von Marktindizes, die an den Finanzdienstleistungssektor gebunden sind. Branchen wie Banken, Versicherungen und andere werden wahrscheinlich einbezogen werden.
Ein Bankensektorindex soll die Börsenperformance großer Bankunternehmen abbilden. Der Dow Jones hat spezielle Subindizes, wie den US Financials Index, die auf Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung basieren, die an der New Yorker Börse gehandelt werden. Auch das Beispiel der beiden ETFs IYG und VFH wäre ein Beispiel für ein Branchen-Benchmarking. Es ist eine Möglichkeit, Äpfel und Äpfel zu vergleichen, wenn man das eigene Portfolio mit dem spezifischen Marktsegment betrachtet.
Grundlagen des Bankwesens
Banken sind nicht alle homogen, daher spiegelt jede fundamentale Kennzahl einige Unternehmen besser wider als andere. Die meisten Banken befassen sich mit ihren Nettozinsmargen, die sich auf die Zinsen für die Kreditvergabe im Vergleich zu den Zinsen für Kundeneinlagen beziehen. Weitere wichtige Kennzahlen, die als Benchmark verwendet werden sollen, sind die Kapitalrendite, Rückstellungen für Kreditverluste und die Eigenkapitalrendite. Eine der wichtigsten Benchmarks beim Vergleich von Banken sind die Solvenzquoten. Dies hilft festzustellen, wie liquide eine Bank ist und ob sie über die Mittel verfügt, um ihre langfristigen Verpflichtungen zu erfüllen und Kundeneinlagen zurückzuzahlen.
Es gibt viele andere Kennzahlen, die Anleger als Benchmarks verwenden können, um die Performance einer Bank zu verfolgen. Im Allgemeinen korreliert ein Sektor wahrscheinlich konsistenter mit der allgemeinen Wirtschaftsleistung als einzelne Unternehmen. Anleger sollten auch die Zinspolitik, die Maßnahmen der Federal Reserve und den Wert hochpreisiger Vermögenswerte im Auge behalten, da diese die Wertentwicklung einzelner Unternehmen beeinflussen.
Die Quintessenz
Es gibt viele verschiedene Ansätze zum Benchmarking des Bankensektors. Die Verwendung von Kennzahlen zum Vergleich eines Unternehmens mit einem anderen ist äußerst hilfreich, um die finanzielle Gesundheit dieses Unternehmens und seine Leistung im Vergleich zu seinen Mitbewerbern einzuschätzen. Ein Marktindex, auf den häufig über Exchange Traded Funds zugegriffen wird, ist eine weitere Art von Benchmark, mit der Unternehmen mit der Wertentwicklung des Sektors insgesamt verglichen werden können. In jedem Fall ist es wichtig, sicherzustellen, dass das, was Sie vergleichen, in Bezug auf gemeinsame Merkmale ähnlich ist, um sicherzustellen, dass Ihre Analyse genau ist.