Versionierung
Was ist Versionierung?
Versionierung (auch als „Qualitätsdiskriminierung“ bezeichnet) ist eine Geschäftspraxis, bei der ein Unternehmen verschiedene Modelle des im Wesentlichen gleichen Produkts herstellt und dann für jedes Modell unterschiedliche Preise berechnet. Durch die Versionierung eines Produkts hat der Verbraucher die Möglichkeit, ein höherwertiges Modell für mehr Geld oder ein niedrigerwertiges Modell für weniger Geld zu kaufen. Auf diese Weise versucht das Unternehmen, basierend auf dem Wert, den ein Kunde wahrnimmt, höhere Preise zu erzielen.
Die zentralen Thesen
- Bei der Versionierung werden verschiedene Modelle desselben Produkts hergestellt, die dann jeweils zu unterschiedlichen Preisen verkauft werden.
- Verschiedene Modelle oder Versionen eines Produkts sind am besten kompatibel, wenn hohe Fixkosten, aber niedrige variable Kosten anfallen, mit denen das Produkt auf verschiedenen Ebenen modifiziert werden kann.
- Versionierung ist in der Automobilindustrie sowie bei Software-Suiten, Abonnementdiensten und Lebensmittelprodukten gängige Praxis.
Versionierung erklärt
Versionierung wird normalerweise durchgeführt, wenn ein Produkt hohe Fixkosten für die Produktion und kleine variable Kosten hat. Beispielsweise werden in Softwarepaketen Funktionen hinzugefügt oder entfernt, um unterschiedliche Versionen und Preispunkte zu erhalten, da im Allgemeinen unterschiedliche Optionen unterschiedliche Dienstprogramme von Verbrauchern berücksichtigen. Diese Idee basiert auf der Zahlungsbereitschaft des Kunden. Eine höhere Zahlungsbereitschaft führt zum Kauf eines höherwertigen Produkts, eine geringere Zahlungsbereitschaft zum Kauf eines minderwertigen Produkts.
Versionierung findet sich in den unterschiedlichsten Branchen. Auf dem Markt für Verbrauchertechnologie werden Tablets und Smartphones oft in verschiedenen Versionen veröffentlicht, die unterschiedliche Datenspeicherkapazitäten und andere Optionen aufweisen können. Beispielsweise kann eine höherwertige Version eines Smartphones einen Bildschirm mit höherer Auflösung zum Abspielen von Videos sowie Steuerfunktionen enthalten, die bei den anderen Telefonen der Produktlinie nicht zu finden sind.
Oftmals enthalten Versionen ein Low-Cost- oder Budget-Modell ohne Schnickschnack und nur Grundfunktionalität sowie ein High-End- oder Luxus-Modell mit allem Schnickschnack und hochwertiger Ausstattung, das zum höchsten Preis angeboten wird.
Beispiele für Versionierung
Software-Suiten sehen häufig Versionierungsoptionen, die es Kunden ermöglichen, die Funktionen auszuwählen, für deren Zugriff sie bezahlen möchten. Microsoft verkauft beispielsweise seine Office-Suite von Programmen in verschiedenen Versionen für zu Hause, privat und für Studenten. Das Unternehmen bietet die Software-Suite auch in verschiedenen Stufen für Geschäftsanwender an, wobei jede Iteration je nach erworbener Version unterschiedliche Softwaretitel sowie Services umfasst.
Anbieter von Abonnementfernsehen, bei denen es sich um Kabel- oder Satellitenfernsehen handeln kann, können ihren Kunden auch verschiedene Versionen ihrer Dienste anbieten, die typischerweise als Pakete zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Wenn mehr Kanäle hinzugefügt werden, steigt der Preis, wobei Premium-Kanäle häufig den teureren Paketangeboten vorbehalten sind.
Auch die Automobilindustrie wendet Versionsverwaltung auf ihre Produkte an. Das Basismodell fast aller Fahrzeuge kann mit optionalen Funktionen wie Premium-Soundsystemen, Konnektivität mit Internet- und Datendiensten sowie Onboard-Pannendiensten ausgestattet werden. Das Fahrzeug kann über Motoroptionen verfügen, die schnellere Modelle ermöglichen. Sitzoptionen können auch die Passagierkapazität bei verschiedenen Modellen erhöhen oder verringern.