Telekommunikationsunternehmen wollen die Trennung ihrer Technologiebereiche bis 2022 vorantreiben - KamilTaylan.blog
19 Februar 2022 12:42

Telekommunikationsunternehmen wollen die Trennung ihrer Technologiebereiche bis 2022 vorantreiben

Madrid, 19. Februar – Große Telekommunikationsunternehmen werden bis 2022 die Trennung ihrer Technologie- und Cloud-Bereiche vorantreiben und damit neue Investitionen in diesem Sektor auslösen, so die Vorhersage der Beratungsfirma Analysys Mason, die Telefónica (MC:TEF) Tech als Beispiel anführt.

Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass große, weltweit tätige Telekommunikationsunternehmen neue, dem Technologiebereich gewidmete Einheiten schaffen werden, die es ihnen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu präsentieren und unabhängig vom Kerngeschäft zu operieren und zu wachsen.

Wie Analysys Mason erklärt, haben sich die Telekommunikationsbetreiber in den letzten Jahren dafür entschieden, Technologiebereiche zu schaffen, um im digitalen Raum jenseits der Konnektivität wettbewerbsfähig zu sein und sich von der Abhängigkeit von den Giganten in diesen Bereichen zu lösen.

Zu diesem Zweck haben sich die Betreiber für eine Doppelstrategie entschieden: Einerseits haben sie Vereinbarungen mit anderen Verbänden geschlossen, um ihre Kapazitäten zu ergänzen, andererseits haben sich einige Telekommunikationsbetreiber dafür entschieden, ihre eigenen Kapazitäten auszubauen.

Das Beratungsunternehmen ist jedoch der Ansicht, dass sich die Betreiber letztendlich dafür entscheiden werden, ihre Technologieabteilung von ihrem Kerngeschäft zu trennen, was zu strategischen Investitionen führen wird, „da die neuen Einheiten ihr Technologieportfolio durch spezifische Akquisitionen ergänzen dürften“.

Als Beispiele nennt Analysys Mason die jüngste Übernahme von Geprom durch Telefónica Tech, der Technologietochter von Telefónica, und die drei Akquisitionen von NCS, einem Teil von Singtel, um Kompetenzen in den Bereichen Datenanalyse und Cloud zu erwerben.

Zusätzlich zu diesen strategischen Investitionen könnten Technologie-Tochtergesellschaften von dem höheren Wachstum dieses Geschäftsbereichs im Vergleich zur Konnektivität profitieren, da die Bewertungen höher sind.

Daher könnten einige Betreiber in Erwägung ziehen, sich mit ihren Technologie-Tochtergesellschaften an die Finanzmärkte zu wenden, um von potenziellen Investitionen zu profitieren.

In diesem Zusammenhang weist Analysys Manson darauf hin, dass Telefónica nach einem Minderheitsinvestor für seine Tech-Sparte suchen könnte, die derzeit in Europa und Lateinamerika vertreten ist.

Im Hinblick auf die Digitalisierung sagt das Beratungsunternehmen auch voraus, dass bis 2022 das Angebot an großen Rechenzentren zunehmen und neue Regionen in der Cloud entstehen werden oder dass sich die privaten Investitionen im Bereich des Internets der Dinge (IoT) konsolidieren werden.

TELEFÓNICA TECH WEIST DEN WEG

Telefónica ist das einzige börsennotierte Telekommunikationsunternehmen in Spanien, das derzeit über eine eigene Technologieabteilung namens Telefónica Tech verfügt.

Die Tochtergesellschaft, die Ende 2019 gegründet wurde, um alle digitalen Geschäftsbereiche zusammenzuführen, wurde im vergangenen Jahr als unabhängiges Unternehmen innerhalb der Gruppe gegründet, nachdem der Prozess der Trennung der Vermögenswerte abgeschlossen war.
Orange (PA:ORAN) und Vodafone (LON:VOD) haben sich dafür entschieden, keine separaten Tochtergesellschaften zu gründen, wie sie es bei ihren Telekommunikationsturmgeschäften mit der Gründung von Totem bzw. Vantage Towers getan haben.

Beide Unternehmen engagieren sich aber auch in diesem Bereich. Vodafone plant, bis 2025 europaweit 7.000 Software-Ingenieure einzustellen, während Orange über einen Zeitraum von zwei Jahren 24 Millionen Euro investieren wird, um sechs neue Rechenzentren in Spanien zu eröffnen.

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