Sonnenfleck
Was ist ein Sonnenfleck?
In der Wirtschaft ist ein Sonnenfleck eine wirtschaftliche Variable, die keinen direkten Einfluss auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten hat. Ein Sonnenfleck hat nicht unbedingt eine intuitiv offensichtliche Verbindung zur Wirtschaft. Eine Variable, die als Sonnenfleck beschrieben wird, würde in der ökonometrischen Modellierung als extrinsische Zufallsvariable betrachtet.
Die zentralen Thesen
- Der Begriff Sonnenflecken in der Wirtschaft bezieht sich auf Variablen, die sich auf die wirtschaftlichen Ergebnisse auswirken, aber etwas anderes als die grundlegenden Grundlagen einer Wirtschaft widerspiegeln.
- Soziale und psychologische Faktoren wie Anlegerstimmung, Erwartungen oder Reaktionen auf nicht-ökonomische Ereignisse können als Sonnenflecken klassifiziert werden.
- Diese Variablen werden als Sonnenflecken bezeichnet, da in der Vergangenheit einige Ökonomen glaubten, dass eine Korrelation zwischen den tatsächlichen Sonnenflecken und der Wirtschaftsleistung besteht.
Sonnenflecken verstehen
Eine extrinsische Zufallsvariable hat keinen direkten Einfluss auf die zu modellierende Theorie, kann aber einen indirekten Effekt haben. Das Gegenteil einer extrinsischen Zufallsvariablen ist eine intrinsische Zufallsvariable. Eine intrinsische Zufallsvariable hat einen direkten und im Allgemeinen intuitiven Einfluss auf die Theorie, die in einem ökonometrischen Modell untersucht wird.
Sonnenflecken in Wirtschaftsmodellen spiegeln oft soziale oder psychologische Phänomene wider, die wirtschaftliche Entscheidungen über die fundamentalen Faktoren wie Angebots- und Nachfragebedingungen, Preise und Verbraucherpräferenzen hinaus beeinflussen. Faktoren wie Geschäftsoptimismus, Verbrauchererwartungen, sich selbst erfüllende Prophezeiungen und der „tierische Geist“ der Anleger können alle Sonnenflecken darstellen, die die wirtschaftlichen Ergebnisse beeinflussen, ohne ein objektiv reales Eigentum der Wirtschaft widerzuspiegeln.
Betrachten Sie als Beispiel ein Modell, das versucht, das US- Bruttoinlandsprodukt („BIP“) vorherzusagen. Das BIP wird durch viele Faktoren bestimmt, die im Modell als Zufallsvariablen verwendet werden. Faktoren, von denen erwartet wird, dass sie das BIP einer Nation beeinflussen, wie die Erwerbsquote, die Produktivität, die Konsumnachfrage und die Inflation, werden als intrinsische Zufallsvariablen betrachtet. Es hat sich gezeigt, dass diese Faktoren das BIP direkt beeinflussen. Faktoren, die keinen direkten Bezug zum BIP haben, werden als extrinsische Zufallsvariablen oder Sonnenflecken bezeichnet. Ein Faktor, der eine bevorstehende politische Wahl repräsentiert, wäre beispielsweise ein Sonnenfleck.
Obwohl die bloße Tatsache, dass es Wahlen geben wird, keinen direkten Einfluss auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten hat, könnte die Siegerpartei die Regierungspolitik wesentlich ändern. Rationale Menschen und Unternehmen werden bei Finanzentscheidungen Erwartungen auf der Grundlage der Politik des Siegers bilden, und diese Entscheidungen könnten sich in Zukunft positiv oder negativ auf das US-BIP auswirken. Während die Wahl selbst keine grundlegende Beziehung zum BIP hat, könnte sie einen indirekten Einfluss haben, der sich letztendlich auf das US-BIP auswirken wird, was diesen Faktor zu einem Sonnenfleck macht.
Herkunft des Begriffs Sonnenfleck
Der Begriff „Sonnenfleck“ bezieht sich auf das Werk des englischen Ökonomen und Logikers William Stanley Jevons (1835–1882). Zu den kleineren seiner Arbeiten gehörte Commercial Crises and Sun-Spots, veröffentlicht im November 1878. In dieser Arbeit versuchte er, Konjunkturzyklen mit tatsächlichen Sonnenflecken in Beziehung zu setzen. Er argumentierte, dass Sonnenflecken das Wetter beeinflussen, was die Pflanzenproduktion beeinflusst. Eine Veränderung der Pflanzenproduktion könnte wiederum Veränderungen in der Gesamtwirtschaft bewirken. Der Zusammenhang zwischen Sonnenflecken und Konjunkturzyklen hat sich letztlich als statistisch unbedeutend erwiesen. Spätere Ökonomen verwendeten den Begriff „Sonnenfleck“ jedoch als weniger technische Bezeichnung für Zufallsvariable, die Variationen in einem Wirtschaftsmodell bewirken können, die nicht aus wirtschaftlichen Fundamentaldaten resultieren.