Südkoreanische Autofahrer horten Harnstoff, nachdem China die Lieferungen gekürzt hat
Von Sangmi Cha und Heekyong Yang
SEOUL, 5. Nov. (Reuters) – Südkoreanische Autofahrer beeilten sich, Harnstoff zu kaufen, einen Zusatzstoff, der in Dieselfahrzeugen verwendet wird, um die Emissionen zu senken, nachdem China die Exporte eingeschränkt hatte, was das Präsidialamt dazu veranlasste, am Freitag eine Arbeitsgruppe einzurichten, die über Lieferungen aus Erzeugerstaaten wie China verhandeln soll.
Nach Angaben der Regierung entfielen im August 40 Prozent der in Südkorea zugelassenen Kraftfahrzeuge auf Dieselfahrzeuge, nachdem Südkorea 2015 vorgeschrieben hatte, dass Dieselfahrzeuge Harnstofflösungen zur Emissionskontrolle verwenden müssen.
Südkorea ist bei Harnstoff stark von China abhängig. Nach Angaben des Handelsministeriums kamen zwischen Januar und September rund 97 % der Einfuhren aus China, das sind 8 % mehr als vor einem Jahr.
Die Ankündigung des chinesischen Zolls im vergangenen Monat, die Lieferung von Düngemitteln und verwandten Stoffen wie Harnstoff, einer Stickstoffart, die hauptsächlich als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet wird, mit Prüfbescheinigungen zu belegen, wurde als faktisches Ausfuhrverbot angesehen, um die Versorgung des heimischen Marktes zu sichern.
Nach Angaben des Handelsministeriums stiegen die Preise für Industrieharnstoff in Südkorea im September gegenüber Oktober 2020 um mehr als 80 Prozent auf 483 US-Dollar pro Tonne.
Verzweifelte südkoreanische Autofahrer, die nach Lösungen für Harnstoff, auch bekannt als Dieselabgasflüssigkeit (DEF), suchten, teilten die Standorte der Tankstellen mit, die noch über Vorräte verfügten, während diejenigen, die sich im Voraus eingedeckt hatten, mit hohen Aufschlägen verkauften.
Lokale Fernsehsender zeigten Tankstellen mit Schildern, auf denen „Urea Solution SOLD OUT“ stand.
(1 Dollar = 1.184,0900 Won)