Sechs Festgenommene und etwa fünfzehn Personen entkamen aus dem Flugzeug, das in Palma notgelandet war
Palma, 5. November – Die Nationalpolizei und die Guardia Civil haben sechs Personen festgenommen und suchen nach weiteren fünfzehn Passagieren, die bei der Notlandung auf dem Flughafen von Palma aufgrund eines falschen medizinischen Notfalls in einem Flugzeug aus Marokko mit Ziel Türkei entkommen sind.
Einer der Verhafteten ist der Passagier, der angeblich ein diabetisches Koma simulierte und etwa zwanzig Mitreisenden half, das Flugzeug zu verlassen und über die Start- und Landebahnen zu fliehen, was die Schließung des mallorquinischen Flughafens in Übereinstimmung mit dem Sicherheitsprotokoll erzwang.
Fünf weitere Personen wurden von der Guardia Civil in der Gemeinde Marratxí, die an den Flughafen grenzt, festgenommen und an die Nationalpolizei übergeben, während die Suche nach den anderen Ausbrechern weitergeht.
Nach Angaben der Polizei erfolgte die Notlandung gegen 19.00 Uhr, und der Passagier, der ins Krankenhaus gebracht wurde, wurde nach einer ärztlichen Untersuchung im Krankenhaus Son Llátzer wieder entlassen.
Er wurde im Krankenwagen von einem Beifahrer begleitet, der beim Eintreffen des medizinischen Zentrums flüchtete.
Fast fünf Stunden lang durchsuchte die Guardia Civil mit rund zwanzig Fahrzeugen die Start- und Landebahnen des Flughafens, um auszuschließen, dass Passagiere aus dem marokkanischen Flugzeug geflohen waren und um sicherzustellen, dass die Sicherheit nicht beeinträchtigt wurde.
Beide Sicherheitskräfte starteten außerdem Suchaktionen rund um den Flughafen, um die entkommenen Passagiere ausfindig zu machen, bei denen es sich nach Ansicht der Ermittler um irreguläre Einwanderer handelte.
Die übrigen Passagiere und die Besatzung des Flugzeugs der Royal Air Maroc bleiben in Polizeigewahrsam auf dem Flughafen der balearischen Hauptstadt.
Die Ermittler versuchen herauszufinden, unter welchen Umständen die Notlandung aufgrund eines angeblich simulierten gesundheitlichen Notfalls stattfand und inwieweit die Personen an Bord des Flugzeugs davon wussten und daran beteiligt waren.
Von 19.00 Uhr bis zur Wiedereröffnung des Flughafens kurz vor Mitternacht am Freitag führte die Blockade zur Umleitung von 13 Flügen, die in der Balearenhauptstadt ankommen sollten, nach Barcelona (5), Ibiza (4), Menorca (2), Madrid (1) und Valencia (1).
Nach Angaben von Aena (MC:AENA), dem öffentlichen Unternehmen, das die spanischen Flughäfen verwaltet, sind weitere vierzig nationale und internationale Flüge, sowohl ankommende als auch abfliegende, verspätet.