Russisches Gas fließt weiterhin über die Jamal-Europa-Pipeline nach Osten

MOSKAU, 27. Dez. (Reuters) – Aus der Jamal-Europa-Pipeline, die russisches Gas nach Westeuropa transportiert, ist am Montag den siebten Tag in Folge Gas nach Polen geflossen, wie der deutsche Netzbetreiber Gascade mitteilte.

Die Daten zeigen, dass die Ströme am Messpunkt Mallnow an der deutsch-polnischen Grenze nach Osten in Richtung Polen fließen, mit einer stündlichen Menge von fast 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh/h) am Montagmorgen.

Die Auktionsergebnisse zeigten, dass der russische Gasexporteur Gazprom (MCX:GAZP) bis Montag keine Transitkapazitäten für Exporte durch die Jamal-Europa-Pipeline gebucht hatte.

Gascade, das russisches Gas empfängt und innerhalb Deutschlands transportiert, ist im Besitz von WIGA, einem Gemeinschaftsunternehmen von Gazprom und dem Öl- und Gasunternehmen Wintershall DEA. Wintershall DEA ist im gemeinsamen Besitz des deutschen Chemiekonzerns BASF (DE:BASFN) und des russischen Unternehmens LetterOne.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte letzte Woche, dass Deutschland russisches Gas an Polen und die Ukraine weiterverkaufe, anstatt den teuren Inlandsmarkt zu entlasten, und gab den deutschen Gasimporteuren die Schuld an der Umkehrung des Flusses und den höheren Preisen.

Das deutsche Wirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme zu Putins Äußerung ab. Die Gasimporteure haben auf Anfragen von Reuters nicht geantwortet.

Die Daten des slowakischen Pipelinebetreibers Eustream zeigen, dass die Kapazitätsnominierungen für die russischen Gasflüsse von der Ukraine in die Slowakei über den Grenzübergangspunkt Velke Kapusany am Montag bei 731.574 Megawattstunden (MWh) lagen, was in etwa dem Niveau vom Freitag entspricht, aber unter dem Niveau von Anfang Dezember liegt.

(Berichterstattung durch Vladimir Soldatkin; zusätzliche Berichterstattung durch Jason Hovet in Prag; Bearbeitung durch Shounak Dasgupta; Übersetzung durch Dario Fernandez)