Russisches Gas fließt weiter durch die Jamal-Europa-Pipeline in Richtung Osten

MOSKAU, 28. Dez. (Reuters) – Die Jamal-Europa-Pipeline, die normalerweise russisches Gas nach Westeuropa liefert, hat nach Angaben des deutschen Netzbetreibers Gascade am Dienstag den achten Tag in Folge den Brennstoff nach Polen zurückgeschickt.

Die Daten zeigen, dass am Messpunkt Mallnow an der deutsch-polnischen Grenze am Dienstagmorgen stündlich fast 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh/h) in Richtung Osten nach Polen flossen, während es in der Nacht noch rund 2 Millionen kWh waren.

Die Pipeline ist eine wichtige Route für russische Gasexporte nach Europa.

Die Auktionsergebnisse zeigten, dass der russische Gasexporteur Gazprom (MCX:GAZP) bis Dienstag keine Transitkapazitäten für Exporte durch die Jamal-Europa-Pipeline gebucht hatte.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte letzte Woche, dass Deutschland russisches Gas an Polen und die Ukraine weiterverkaufe, anstatt den überhitzten Markt zu entlasten, und gab dem Land die Schuld an der Umkehr und den steigenden Preisen für deutsche Gasimporteure.

Das deutsche Wirtschaftsministerium hat es abgelehnt, sich zu Putins Äußerungen zu äußern. Die Gasimporteure haben auf Anfragen von Reuters nicht geantwortet.

Russland liefert über die Nord Stream 1-Pipeline auch Gas nach Deutschland.

(Berichterstattung von Oksana Kobzeva und Vladimir Soldatkin in Moskau, Jason Hovet in Prag und Anneli Palmen in Berlin; Redaktion auf Englisch von Javier Leira)