Renditen von US-Staatsanleihen fallen nach Russlands Einmarsch in der Ukraine stark
Von Herbert Lash und Dhara Ranasinghe
NEW YORK/LONDON, 24. Februar (Reuters) – Die Anleger haben sich am Donnerstag in US-Staatsanleihen gestürzt und die Renditen von Staatsanleihen deutlich gesenkt, nachdem Russland in der Ukraine einmarschiert war und damit den größten Angriff auf ein einzelnes Land in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg verübt hatte.
* Die Ukraine meldete, dass Truppenkolonnen aus Russland und Weißrussland ihre Grenzen überschritten und vom Schwarzen und Asowschen Meer aus an ihrer Küste landeten, während Raketen auf ihre Städte einschlugen.
* Die Nachricht löste einen Einbruch an den weltweiten Aktienmärkten aus, der die Anleger in sichere Häfen wie Staatsanleihen und Gold trieb. Der Dollar legte um mehr als 1 % zu und die Ölpreise stiegen um mehr als 7 %.
* Die Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe fiel um 8,1 Basispunkte auf 1,896%, nachdem sie zuvor bei 1,846% gelegen hatte. Er steuerte auf seinen größten Tagesverlust seit Ende November zu.
* Die Renditekurve, die den Abstand zwischen den Zinssätzen zweijähriger und zehnjähriger Staatsanleihen misst und als Indikator für die Konjunkturerwartungen gilt, lag bei 40,4 Basispunkten.
* Die Renditen waren über die gesamte Kurve hinweg stark rückläufig. Die Renditen für zweijährige Anleihen sanken um rund 11,2 Basispunkte auf etwa 1,488 %.
* Dies spiegelte die Entwicklung an den europäischen Staatsanleihemärkten wider, wo die Renditen deutscher Bundesanleihen den größten Tagesrückgang seit März 2020 verzeichneten, als der COVID-19-Ausbruch die globalen Märkte in Aufruhr versetzte.
* Die Ölpreise stiegen, wobei die Sorte Brent zum ersten Mal seit 2014 wieder über 100 US-Dollar pro Barrel stieg, da der russische Angriff auf die Ukraine die Sorgen über eine weltweite Unterbrechung der Energieversorgung verschärfte.