Portfolio-Rückversicherung
Was ist Portfoliorückversicherung?
Die Portfoliorückversicherung, auch Übernahme-Rückversicherung genannt, ist eine Transaktionsart, bei der ein Versicherungsunternehmen einen Großteil seiner bestehenden Versicherungsverträge auf ein anderes überträgt. Sie wird in der Regel eingesetzt, wenn das Unternehmen, das eine Bestandsrückversicherung anstrebt, seine Tätigkeit in einem bestimmten Segment des Versicherungsmarktes einstellen möchte.
Die zentralen Thesen
- Portfoliorückversicherung ist eine Art von Versicherungsgeschäft, an dem zwei oder mehr Versicherungsunternehmen beteiligt sind.
- Der Käufer von Bestandsrückversicherung stellt dem Rückversicherer die Versicherungsprämien aus den rückversicherten Policen zur Verfügung.
- Im Gegenzug übernimmt der Rückversicherer das Risiko für alle künftigen Ansprüche im Zusammenhang mit diesen Policen.
Funktionsweise der Portfolio-Rückversicherung
Versicherungsunternehmen müssen die Rentabilität ihrer Versicherungsverträge genau überwachen. Wenn die von ihnen gezahlten Schadensfälle die von ihnen eingezogenen Prämien ständig übersteigen, kann der Versicherer Schwierigkeiten haben, seinen laufenden Betrieb zu finanzieren.
Eine Möglichkeit, wie Unternehmen in dieser Situation ihr Insolvenzrisiko reduzieren können, besteht darin, einen Teil ihrer Policen auf andere Versicherungsunternehmen, sogenannte Rückversicherer, zu übertragen. Dabei würde das Rückversicherungsunternehmen dem Rückversicherer einen Prozentsatz der erhaltenen Prämien zahlen. Im Gegenzug würde der Rückversicherer die Verantwortung für einen Prozentsatz aller künftigen Ansprüche aus dem Vertrag übernehmen.
Die Portfoliorückversicherung ist lediglich eine weitergehende Variante dieses Basisgeschäfts. Anstatt einzelne Verträge rückzuversichern, wird bei der Portfoliorückversicherung ein großer Block von Verträgen rückversichert – typischerweise mit der Absicht, solche Verträge in Zukunft nicht mehr zu schreiben. Wenn ein Versicherungsunternehmen beispielsweise beschließt, keine Hausratversicherungen mehr anzubieten, kann es sein, dass es für alle seine Hausratversicherungen eine Bestandsrückversicherung abschließt und dann das Angebot von Hausratversicherungen in Zukunft einstellen wird.
Praxisbeispiel für Portfolio-Rückversicherung
Dorothy ist eine Unternehmerin, die vor kurzem eine auf Hausrat- und Autoversicherungen spezialisierte Versicherungsgesellschaft erworben hat. Nach sorgfältiger Prüfung der ausstehenden Versicherungspolicen des Unternehmens stellt sie fest, dass einige der Regionen, in denen das Unternehmen tätig ist, durchweg unterdurchschnittliche Gewinnmargen erzielen.
Um die Finanzkraft ihres Unternehmens zu verbessern, beschließt Dorothy , sich von den unrentablen Verträgen zu trennen und den Betrieb in diesen Regionen einzustellen. Dazu verhandelt sie mit mehreren Rückversicherern und vereinbart mit einem von ihnen die Übertragung von 100 % der ausstehenden Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit diesen Ansprüchen. Im Gegenzug erhält der Rückversicherer alle künftig mit diesen Verträgen verbundenen Prämien.
Nach Abschluss dieser Portfolio-Rückversicherungstransaktion überträgt Dorothy alle ausstehenden Prämien und Schadenreserven an den Rückversicherer. Künftig werden keine neuen Policen an den Rückversicherer übertragen, da keine erstellt werden. Ebenso werden keine Verlängerungsrichtlinien übertragen, da Dorothys Unternehmen diesen geografischen Markt verlassen und ihre früheren Richtlinien verfallen lassen wird.