7 Juni 2021 19:10

Pfandbriefe

Was sind Pfandbriefe?

Pfandbriefe sind eine Art von Covered Bonds von deutschen Hypothekenbanken ausgegeben werden, die durch langfristige Vermögenswerte besichert. Diese Anleihentypen stellen das größte Segment des deutschen Private-Debt-Marktes dar und gelten als die sichersten Schuldtitel im Privatmarkt.

Der singuläre Begriff ist „Pfandbrief“.

Pfandbriefe verstehen

Ein Pfandbrief ist eine Art Covered Bond. Ein Covered Bond ist eine in Europa übliche Schuldverschreibung. Es wird von einer Bank oder einem Hypothekeninstitut begeben und gegen einen Pool von Vermögenswerten besichert, der bei Ausfall des Emittenten jederzeit Forderungen abdecken kann. Das Finanzinstitut kauft liquiditätswirksame Anlagen, in der Regel Hypotheken oder öffentliche Darlehen, stellt die Anlagen zusammen und begibt Anleihen, die durch die aus den Anlagen fließenden Gelder gedeckt sind. Das Institut kann ausgefallene oder vorzeitig zurückgezahlte Kredite durch notleidende Kredite ersetzen, um das Risiko einer nicht erwartungsgemäßen Wertentwicklung der zugrunde liegenden Vermögenswerte zu minimieren. Da die einem Pfandbrief zugrunde liegenden Darlehen in der konsolidierten Bilanz des die Anleihe begebenden Finanzinstituts verbleiben, können Anleger, die die Anleihe halten, bei Fälligkeit der Anleihe weiterhin ihre planmäßigen Zinszahlungen aus den zugrunde liegenden Vermögenswerten der Anleihe sowie den Kapitalbetrag erhalten, wenn die emittierende Bank wird zahlungsunfähig. Aufgrund dieser zusätzlichen Schutzschicht haben gedeckte Schuldverschreibungen in der Regel ein AAA-Rating.

Der weltweit größte Markt für ausstehende Covered Bonds ist der deutsche Pfandbrief, der in seiner über 200-jährigen Geschichte noch nie ausgefallen ist. Der Pfandbrief, der das größte Segment des deutschen Anleihenmarktes ausmacht, ist eine besicherte Anleihe mit Investment-Grade Rating, die einen Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen aufweist. Die Schuldtitelklasse Pfandbriefe ähnelt in den USA den hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS).

Zu den Unternehmen, die in Deutschland Pfandbriefe begeben können, gehören:

  • Banken des öffentlichen Sektors, deren Deckungsvermögen als Forderungen an den öffentlichen Sektor gilt. Die Ausleihungen umfassen öffentliche Pfandbriefe an den Bund und die Länder und Gemeinden oder durch Bürgschaften dieser Stellen.
  • Private Hypothekenbanken, die ihre Deckungsmassen als durch Grundpfandrechte wie Hypotheken und Grundschulden besicherte Kredite haben. Hypothekenpfandbriefe dienen der Refinanzierung von Immobiliendarlehen.
  • Schiff Pfandbriefe, die durch Schiffshypotheken besichert sind und nur bis zu den ersten 60 Prozent des von der Pfandbrief Bank festgelegten Schiffswertes (Hypothekarkreditwert) als Deckung verwendet werden dürfen.
  • Flugzeuge pfandbriefe, die durch Flugzeughypotheken besichert sind. Dieser Pfandbrief kann von Finanzinstituten im deutschen Markt zur Refinanzierung von Flugzeugkrediten verwendet werden.

Der Pfandbrief wird durch das 2005 in Kraft getretene Pfandbriefgesetz geregelt. Das Gesetz bietet dem Insolvenzverwalter und dem bei der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen eine Pfandbriefbank bestellten Sachwalter eine Vielzahl von Möglichkeiten, die benötigte Liquidität zu beschaffen rechtzeitige Zahlung der Pfandbriefe zu gewährleisten. Das Gesetz sieht auch vor, dass die der Beleihungswertermittlung zugrunde liegende Bewertung von einem an der Kreditentscheidung nicht beteiligten Gutachter durchgeführt werden muss, der über die für die Beleihung erforderlichen fachlichen Erfahrungen und Kenntnisse verfügen muss Beleihungswertgutachten.

Der Begriff Jumbo-Pfandbriefe bezeichnet das größere, liquidere Segment des Pfandbriefmarktes und muss ein ausstehendes Mindestvolumen von 1 Mrd. EUR aufweisen.