Papst entscheidet, dass jeder getaufte Laie, auch Frauen, vatikanische Behörden leiten können

Von Philip Pullella

VATIKANSTADT, 19. März (Reuters) – Papst Franziskus hat am Samstag eine neue Verfassung für die zentrale Verwaltung des Vatikans, die Kurie, erlassen, die vorsieht, dass jeder getaufte katholische Laie, einschließlich Frauen, Abteilungen des Heiligen Stuhls leiten kann.

Die meisten vatikanischen Abteilungen wurden von männlichen Klerikern, in der Regel Kardinälen, geleitet.

Die neue 54-seitige Verfassung mit dem Titel Praedicate Evangelium (Das Evangelium verkünden) hat mehr als neun Jahre gedauert, bis sie fertig gestellt war. Sie wird am 5. Juni in Kraft treten und die 1988 von Papst Johannes Paul II. verabschiedete Richtlinie ersetzen.

In der Präambel der Konstitution heißt es: „Der Papst, die Bischöfe und andere geweihte Amtsträger sind nicht die einzigen Evangelisierer in der Kirche“, und weiter: „Laien sollten leitende und verantwortliche Funktionen haben“.

Im Abschnitt über die Grundsätze der Konstitution heißt es, dass „jedes Mitglied der Gläubigen ein Dikasterium (Abteilung der Kurie) oder ein Gremium leiten kann“, wenn der Papst entscheidet, dass er oder sie qualifiziert ist und ihn oder sie ernennt. Sie macht keinen Unterschied zwischen Laien und Laienfrauen.