Katalonien schlägt zwei Standorte für SEAT-Batteriewerk vor
Von Joan Faus
BARCELONA, 5. Nov. (Reuters) – Die spanische Regionalregierung von Katalonien hat dem Volkswagen-Konzern (DE:VOWG_p) SEAT die Wahl zwischen mindestens zwei möglichen Standorten für ein großes Batteriewerk angeboten, das der Autobauer in Spanien bauen will, so zwei Quellen gegenüber Reuters.
Das benachbarte Aragonien hat ebenfalls einen möglichen Standort für die Anlage vorgeschlagen, so eine der Quellen, da mehrere spanische Regionen um einen Anteil an den 4,3 Milliarden Euro (4,96 Milliarden Dollar) konkurrieren, die von der spanischen Zentralregierung zur Förderung der Produktion von Elektrofahrzeugen und zum Bau der ersten Autobatteriefabrik des Landes vorgesehen sind. Die Mittel stammen größtenteils aus dem Pandemiehilfsfonds der EU.
Ein Sprecher von Volkswagen erklärte, dass das Standortauswahlverfahren derzeit noch andauere und noch nicht abgeschlossen sei, da die „technologischen, logistischen und wirtschaftlichen Anforderungen an den Standort einer Batteriezellenfabrik sehr hoch sind“.
Spanien ist nach Deutschland der zweitgrößte Automobilhersteller in Europa.
Das Hauptwerk von SEAT befindet sich in der Nähe von Barcelona, der Hauptstadt der Region Katalonien, wo das Unternehmen nach eigenen Angaben bis 2025 mit der Produktion von Elektrofahrzeugen beginnen könnte.
Volkswagen will bis zum Ende des Jahrzehnts sechs Batteriefabriken in Europa bauen. Im Juli erklärte das Unternehmen, es werde sich „nach Kräften“ um den Bau einer solchen Anlage in Spanien bemühen, sei aber auf die Unterstützung der Madrider Regierung und den Zugang zu öffentlichen Mitteln angewiesen.
Die katalanische Regierung hat SEAT ein großes öffentliches Grundstück in der Nähe der Stadt Lleida angeboten, so die beiden Quellen. Einer von ihnen sagte, die Regierung habe auch Land in der Küstenstadt Tarragona angeboten. Beide Standorte sind über Straße und Schiene gut angebunden und günstiger als Grundstücke in Privatbesitz.
SEAT, das sich bisher nicht zu möglichen Standorten für das Batteriewerk geäußert hat, lehnte eine Stellungnahme ab.
(1 Dollar = 0,8662 Euro)
(Berichterstattung von Joan Faus; zusätzliche Berichterstattung von Christoph Steitz in Frankfurt; Bearbeitung von Aislinn Laing und Susan Fenton, übersetzt von José Muñoz in der Redaktion Gdańsk)