17 März 2022 5:27

Inwiefern ist die latente Einkommensteuer ein Vermögenswert?

Was versteht man unter latente Steuern?

Latente Steuern sind eine rein handelsrechtliche Bilanzposition. Ihre Funktion ist dabei, eine etwaige Differenz zwischen der Handelsbilanz und der Steuerschuld aus der Steuerbilanz auszugleichen.

Was sind latente Steuern Beispiele?

Ein Beispiel dafür ist eine steuerrechtliche Sonderabschreibung auf ein Grundstück. Erst bei einem Verkauf würde sich dieser Unterschied begleichen. Da permanente Differenzen nicht ausgeglichen werden, werden sie auch nicht angesetzt. Aus den anderen zwei Differenzen entstehen latente Steuern.

Wie werden latente Steuern ausgewiesen?

Ausgewiesen werden latente Steuern unterhalb der Rechnungsabgrenzungsposten als Posten D (auf der Aktivseite) bzw. E (auf der Passivseite). Im HGB gibt es ein Wahlrecht für den Ausweis latenter Steuern. Er kann entweder als Brutto- oder als Nettoausweis vorgenommen werden.

Warum bucht man latente Steuern?

Latente Steuern können als Aktiv- oder Passivposten in der Bilanz angesetzt werden und dienen dazu, eine mögliche Differenz zwischen der Steuerschuld aus der Steuerbilanz und der Handelsbilanz auszugleichen.

Wie hoch sind latente Steuern?

Zur Berechnung der latenten Steuern ist der individuelle Steuersatz des Unternehmens heranzuziehen, bei Kapitalgesellschaften also der Körperschaftsteuersatz von 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag (bis 2020) sowie die Gewerbesteuer-Messzahl von 3,5 % und der Hebesatz der betreffenden Gemeinde.

Wann hat man aktive latente Steuern?

Aktive Latente Steuern entstehen, wenn der Steueraufwand in der Handelsbilanz (fiktive Steuern) geringer ist als der Steueraufwand in der Steuerbilanz (effektive Steuern). Steuern werden aus dem Gewinn aus der GuV abgeleitet.

Warum latente Steuern auf Verlustvorträge?

Durch die Aktivierung latenter Steuern soll die mögliche zukünftige Steuerminderung zum Zwecke einer periodengerechten Abgrenzung bereits bei Entstehung des steuerlichen Verlustvortrags berücksichtigt werden.

Wer muss latente Steuern ausweisen?

Die Verpflichtung, passive latente Steuern als Rückstellungen auszuweisen, gilt nicht nur für Personenhandelsgesellschaften, sondern entsprechend auch für Kapitalgesellschaften und Einzelunternehmer.

Wo werden latente Steuern gebucht?

Latente Steuern als Ausgleich bei Gewinnabweichungen

Ist der handelsrechtliche Jahresüberschuss höher als der steuerliche Gewinn, müssen passive latente Steuern ausgewiesen werden, die der Unternehmer auf das Konto „Passive latente Steuern“ 0968 (SKR 03) bzw. 3060 (SKR 04) bucht.

Wo werden passive latente Steuern bilanziert?

In der Handelsbilanz bilden passive latente Steuern eine steuerliche Belastung ab, die mit einiger Voraussicht eintreten wird. Steuerliche Belastungen sind als Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt zu betrachten und damit Teil des Fremdkapitals. Sie müssen in der Bilanz entsprechend ausgewiesen werden.

Werden latente Steuern in der Steuerbilanz ausgewiesen?

In der Steuerbilanz sind weder aktive noch passive latente Steuern auszuweisen. Es handelt sich bei diesen weder um Wirtschaftsgüter noch um Verbindlichkeiten. Soweit aber handelsrechtlich eine Steuerrückstellung geboten ist, gilt das auch für die Steuerbilanz.