7 Mai 2022 10:32

Inkasso für Arztrechnung – Abrechnung oder voller Betrag zahlen?

Wie hoch darf die Inkassogebühr sein?

Wie hoch dürfen Inkassokosten sein? Verbraucher zahlen maximal 5 Prozent über dem Basiszinssatz und zwar frühestens ab dem Folgetag des Zugangs der ersten Mahnung. Für die erste Mahnung dürfen keine Kosten in Rechnung gestellt werden, sie ist grundsätzlich kostenfrei.

Welche Gebühren darf ein Inkassounternehmen berechnen?

In der Regel darf ein Inkassobüro eine Gebühr von 1,3 erheben (entsprechend der Rechtsanwaltsgebührentabelle). Grundsätzlich ist es immer lohnenswert, die Ihnen in Rechnung gestellten Inkassokosten hinsichtlich Höhe und Zulässigkeit genau zu überprüfen!

Was passiert wenn eine Rechnung ans Inkasso geht?

Ob ein Inkassounternehmen registriert ist, können Sie im Rechtsdienstleistungsregister kostenfrei prüfen. Ist das Unternehmen nicht registriert, verschickt aber Forderungen, kann dagegen ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Wie werden inkassogebühren berechnet?

So berechnet sich die Höhe der Kosten konkret

Für Telefon- und Portokosten dürfen Inkassounternehmen 20 Prozent auf die Inkassokosten aufschlagen – aber allerhöchstens dürfen 20 Euro verlangt werden. Eine zusätzliche Inkassovergütung kann für einen sogenannten gerichtlichen Mahn- sowie Vollstreckungsbescheid anfallen.

Bin ich verpflichtet Inkassogebühren zu zahlen?

Grundsätzlich fallen Inkassokosten nur an, wenn der Schuldner mit einer Leistung (meist Zahlung) im Verzug ist. Dies setzt voraus, dass die Zahlung laut Vereinbarung zu einem bestimmten Termin fällig ist oder der Schuldner bereits eine Mahnung erhalten hat.

Was darf Inkasso was nicht?

Inkassounternehmen besitzen keine Sonderrechte. Sie sind deshalb weder berechtigt, Sachen einfach zu pfänden, noch Wohnungen oder Grundstücke einfach zu betreten. Dazu berechtigt ist nur der Gerichtsvollzieher! Andernfalls machen sich die Mitarbeiter des Inkassobüros strafbar.

Kann ein Inkassounternehmen nach RVG abrechnen?

Inkassobüros dürfen jedoch nach wie vor nicht nach RVG abrechnen. Dies ist allein Rechtsanwälten vorbehalten. § 4 Abs. 5 RDGEG, regelt lediglich dass Inkassounternehmen nicht mehr nehmen dürfen, als ein Rechtsanwalt nach RVG abrechnen dürfte.

Wer darf nach dem RVG abrechnen?

Es spielt keine Rolle, ob ein Inkassounternehmen (registrierter Erlaubnisinhaber) als Bevollmächtigter für Mandanten oder aus abgetretenem Recht als Gläubiger in eigener Sache Forderungen vollstreckt.

Wie hoch dürfen Inkasso Mahngebühren sein?

Auf Bundesebene gilt das Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz. Dort ist geregelt, dass Mahngebühren 0,5 Prozent des Mahnbetrages betragen dürfen, mindestens jedoch 5 Euro und höchstens 150 Euro.

Für wen gilt das RVG?

Das RVG gilt gem. § 1 RVG für die anwaltliche Tätigkeit der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Gleiches gilt für Mitglieder etwa einer Anwalts-GbR oder einer Partnerschaftsgesellschaft.

Wann gilt Welches RVG?

1 RVG zunächst einmal auf das Datum der unbedingten Auftragserteilung zur jeweiligen Angelegenheit abzustellen. Ist der unbedingte Auftrag vor dem 1.1.2021 erteilt worden, gilt vorbehaltlich § 60 Abs. 1 S. 5 RVG (s.u. 5) altes Recht; ist er nach dem 31.12.2020 erteilt worden, gilt neues Recht.

Wann ist welches RVG anzuwenden?

(1) 1Für die Vergütung ist das bisherige Recht anzuwenden, wenn der unbedingte Auftrag zur Erledigung derselben Angelegenheit vor dem Inkrafttreten einer Gesetzesänderung erteilt worden ist. 2Dies gilt auch für einen Vergütungsanspruch gegen die Staatskasse (§ 45, auch in Verbindung mit § 59a).