Ein Leitfaden für den Kauf von ETFs auf Margin
Exchange Traded Funds (ETFs) haben eine Reihe von Eigenschaften mit Aktien gemeinsam. Wie Aktien werden sie an nationalen Börsen gehandelt und die Preise werden den ganzen Tag über notiert. Und wie Aktien können ETFs auf Margin gekauft werden, was es Anlegern ermöglicht, ihre Renditen (und auch ihre Verluste) potenziell zu steigern. In diesem Artikel besprechen wir die Regeln und Risiken beim Kauf von ETFs auf Margin.
Die zentralen Thesen
- Die FINRA-Regeln legen für die meisten Wertpapiere, einschließlich ETFs, eine Mindestreservepflicht von 25 % fest.
- Für nicht-traditionelle ETFs wie Leveraged ETFs, Inverse ETFs und Leveraged Inverse ETFs sind die Regeln jedoch strenger.
- Die Wartungsanforderung für einen gehebelten Long-ETF beträgt 25 % multipliziert mit der eingesetzten Hebelwirkung, darf jedoch 100 % nicht überschreiten.
- Der Wartungsbedarf für einen Leveraged Short ETF beträgt 30% multipliziert mit dem verwendeten Leverage-Betrag und darf 100% nicht überschreiten.
Traditionelle ETFs
Ein ETF kann aktiv oder passiv verwaltet werden. Ein passiv verwalteter ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung einer ausgewählten Benchmark wie dem S&P 500 Index oder dem Dow Jones Industrial Average abzubilden. Ein Index-ETF ist eine kosteneffiziente Möglichkeit für Anleger, sich in einem breiten Aktienkorb zu engagieren und Renditen zu erzielen, die der Gesamtperformance des Marktes entsprechen.
Nach den von der Aufsichtsbehörde für die Finanzindustrie (FINRA)festgelegten Regeln gelten fürtraditionelle ETFs dieselbenAnforderungen andie Erhaltungsmarge wie für Aktien. Ein Broker kann für Erstkäufe bis zu 50% des Kaufs eines Wertpapiers mit Margin verleihen. Danach darf das Eigenkapital auf dem Konto des Kreditnehmers nicht unter 25 % sinken. Unterhalb dieses Niveaus könnte der Anleger aufgefordert werden, zusätzliche Mittel einzuzahlen, oder er sieht sich einer Nachschusspflicht gegenüber.
Gehebelte ETFs
Nicht-traditionelle ETFs, wie z. B. gehebelte ETFs, unterliegen strengeren Margin-Anforderungen. Ein gehebelter ETF zielt darauf ab, tägliche Renditen zu erzielen, die dem 2- oder 3-fachen des zugrunde liegenden Index entsprechen, den er abbildet. Diese Fonds setzen Derivate (hauptsächlich Futures und Swaps) ein, um ihr Tagesziel zu erreichen. Der ProShares UltraPro QQQ ETF strebt beispielsweise eine tägliche Rendite an, die dreimal so hoch ist wie die tägliche Performance des Nasdaq 100 Index.
Gemäß einer aufsichtsrechtlichen Bekanntmachung der FINRA aus dem Jahr 2009 beträgt der Erhaltungsbedarf für gehebelte ETFs 25% multipliziert mit dem verwendeten Hebel, um 100% des Wertes des ETF nicht zu überschreiten.
Zum Beispiel beträgt die Wartungsanforderung für einen 2x gehebelten Long-ETF 50 % oder 2 x 25 %. Bei einem 3-fach gehebelten Long-ETF würde die Wartungsanforderung 75 % oder 3 x 25 % betragen.
Inverse ETFs und Leveraged Inverse ETFs
Wie der Name schon sagt, sind inverse ETFs darauf ausgelegt, tägliche Renditen zu erzielen, die der zugrunde liegenden Indexbewegung entgegengesetzt sind. Wenn der zugrunde liegende Index fällt, steigen diese ETFs. Inverse ETFs sind daher nützliche Instrumente auf den Bärenmärkten. Ein Beispiel wäre der Direxion Daily S&P 500 Bear 3x Shares ETF, der 300% gegen die Wertentwicklung des S&P 500 Index bewegen soll.
Die Erhaltungspflicht für inverse gehebelte ETFs beträgt 30 % multipliziert mit der eingesetzten Hebelwirkung, darf jedoch 100 % des Wertes des ETF nicht überschreiten. Zum Beispiel würde der Wartungsbedarf für einen 1x inversen ETF 30 % oder 1x 30 % betragen. Für einen 3-fach gehebelten inversen ETF würde die Anforderung 90% oder 3 x 30% betragen.
Die Quintessenz
Der Kauf eines Leveraged-ETF auf Margin ist riskant, da Sie Leverage zusätzlich zum Leverage einsetzen, um von der kurzfristigen Bewegung eines zugrunde liegenden Index zu profitieren. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass gehebelte ETFs und inverse ETFs darauf abzielen, die tägliche (im Gegensatz zur jährlichen) Performance des Index, den sie nachbilden, nachzubilden. Aufgrund der risiko- und kostenintensiven Struktur dieser ETFs werden sie selten als langfristige Anlage verwendet.
Daher müssen nicht traditionelle ETFs ständig überwacht werden. Wenn Sie sie für mehrere Handelssitzungen halten, können Sie Ihre Gewinne erheblich schmälern. Der Kauf nicht-traditioneller ETFs auf Margin verstärkt diese Risiken einfach und sollte daher insbesondere von unerfahrenen Händlern vermieden werden.
Denken Sie daran, dass Margin-Käufe mit Zinsgebühren verbunden sind und somit Ihre Gewinne schmälern oder Verluste erhöhen können. Stellen Sie sicher, dass Sie die Anlageziele, Gebühren, Ausgaben und das Risikoprofil eines ETF verstehen, bevor Sie Ihre Anlagegelder einsetzen, insbesondere wenn Sie Kapital verwenden, das Sie auf Margin erhalten.