Fed: Falken fordern frühere Zinserhöhung, schnelleres Tempo des Tapering
Bei der US-Notenbank wird darüber diskutiert, ob eine Zinserhöhung auf Mitte nächsten Jahres vorgezogen werden soll und wie schnell das Tempo des Tapering ab Januar sein soll, da sich der Inflationsdruck als hartnäckiger erwiesen hat als bisher angenommen.
Christopher Waller, Mitglied des Gouverneursrats der Fed, warnte am Freitag vor der Notwendigkeit, das Tempo der Reduzierung der Anleihekäufe der Fed zu beschleunigen und die Zinssätze früher als erwartet anzuheben.
„Die rasche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt und die sich verschlechternden Inflationsdaten haben mich dazu veranlasst, ein schnelleres Tempo bei der Reduzierung der Ankäufe von Vermögenswerten und eine schnellere Rücknahme der geldpolitischen Lockerung im Jahr 2022 zu befürworten“, sagte er.
Die Fed hat in dieser Woche mit dem Tapering begonnen und ihre monatlichen Käufe von Staatsanleihen und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren im Wert von 120 Milliarden Dollar um 15 Milliarden Dollar reduziert.
Dieses Tempo wird auch im Dezember beibehalten, aber ab Januar wird es wahrscheinlich einige Änderungen geben. Der stellvertretende Fed-Vorsitzende Richard Clarida, der in dieser Frage eine gemäßigtere Haltung vertritt, sagte, die Behörde werde die Notwendigkeit einer stärkeren Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe diskutieren.
„Ich werde mir die Daten, die wir bis zur Dezembersitzung erhalten, genau ansehen, und es könnte bei dieser Sitzung angebracht sein, über eine Beschleunigung des Abbaus unserer Bilanz zu diskutieren“, sagte er. Er äußerte sich jedoch nicht zu der Möglichkeit einer früheren Zinserhöhung.
Ende des Programms vor Juni
Wenn das Tempo der Reduzierung der Anleihekäufe durch die Fed beibehalten wird, würde das Tapering Mitte 2022 enden, so dass einige Marktanalysten die Möglichkeit einer Entscheidung zur Anhebung der Zinssätze zu diesem Zeitpunkt ins Spiel brachten, obwohl Jerome Powell, Vorsitzender der Fed, bekräftigte, dass das Ende des Tapering keine Anpassung der Zinssätze nach sich ziehen würde.
Sollte sich das Tempo des Tapering jedoch beschleunigen, könnte das Programm vor Ende des zweiten Quartals 2021 auslaufen, was den Druck auf eine frühere Zinserhöhung ab Juni erhöhen würde.
Nächste Woche wird erwartet, dass US-Präsident Joe Biden bekannt gibt, ob Powell weiterhin die Geldpolitik leiten wird oder ob er eine andere Kandidatin nominieren wird. In diesem Fall stehen die Chancen gut für Lael Brainard, die seit 2014 Mitglied des Gouverneursrats der Fed ist.