Ein Topf voll Gold? Cannabis könnte jährlich 5 Milliarden Dollar nach Deutschland bringen, zeigt eine Umfrage
BERLIN, 16. Nov. (Reuters) – Die Legalisierung von Cannabis könnte Deutschland jährliche Steuereinnahmen und Kosteneinsparungen von etwa 4,7 Milliarden Euro (5,34 Milliarden Dollar) bringen und 27.000 neue Arbeitsplätze schaffen, ergab eine Umfrage am Dienstag, während Politiker über Regeln für den noch jungen Sektor diskutieren.
Olaf Scholz, Vorsitzender der Mitte-Links-Sozialdemokraten (SPD), führt Gespräche mit den ausgabenfreudigen, umweltbewussten Grünen und der liberalen, wirtschaftsfreundlichen Freien Demokratischen Partei (FDP) zur Bildung einer Dreierkoalition.
Die Unterhändler von SPD, Grünen und FDP arbeiten noch an den Details ihres Koalitionsvertrags, einschließlich der Regeln, die den Verkauf und den Konsum von Cannabis für den Freizeitgebrauch in Europas größter Volkswirtschaft zulassen und regulieren würden.
Die vom Deutschen Hanfverband in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kommt zu dem Ergebnis, dass die Legalisierung von Cannabis zusätzliche Steuereinnahmen von rund 3,4 Milliarden Euro pro Jahr generieren könnte.
Gleichzeitig könnte es zu Kosteneinsparungen bei Polizei und Justiz in Höhe von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr führen und Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Cannabiswirtschaft schaffen.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland würde einem wachsenden europäischen Markt Auftrieb geben, der laut dem European Cannabis Report des Beratungsunternehmens Prohibition Partners bis zum Jahr 2025 einen Jahresumsatz von über 3 Mrd. Euro erzielen dürfte – gegenüber rund 400 Mio. Euro in diesem Jahr.
Die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist in Deutschland seit 2017 legal.
(1 US Dollar = 0,8804 Euro)