Die Ukraine wird eine größere Armee haben, aber das bedeutet nicht, dass ein Krieg unmittelbar bevorsteht: Präsident

Von Natalia Zinets

KIEW, 1. Februar (Reuters) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij hat am Dienstag ein Dekret unterzeichnet, mit dem die Streitkräfte seines Landes innerhalb von drei Jahren um 100.000 Mann aufgestockt und die Gehälter der Soldaten erhöht werden sollen, was jedoch nicht bedeutet, dass ein Krieg mit Russland unmittelbar bevorsteht.

In einer Rede vor dem Parlament forderte er die Gesetzgeber auf, ruhig und geeint zu bleiben, nicht in Panik zu verfallen und eine Konfrontation mit Russland nicht für politische Zwecke auszunutzen.

Obwohl Russland Zehntausende von Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenzen zusammengezogen hat, hat Zelenskiy wiederholt Warnungen der Vereinigten Staaten und anderer NATO-Verbündeter zurückgewiesen, dass Russland die Ukraine jederzeit angreifen könne.

Der Präsident bereitete sich darauf vor, die Premierminister des Vereinigten Königreichs, Polens und der Niederlande, allesamt NATO-Mitglieder, zu empfangen, um die Spannungen mit Russland abzubauen und die internationale Unterstützung für Kiew zu stärken.

„Dieses Dekret (wurde) nicht vorbereitet, weil wir bald einen Krieg haben werden (…), sondern damit bald und in Zukunft Frieden in der Ukraine herrscht“, sagte Zelenskiy.

Die ukrainischen Streitkräfte umfassen derzeit rund 250.000 Mann, die den Russen zahlen- und waffenmäßig weit unterlegen sind.

„Wir müssen uns in der Innenpolitik einig sein. Man kann in Opposition zur Regierung sein, aber man kann nicht in Opposition zur Ukraine sein“, sagte Zelenskiy.

„Man kann (…) die Regierung, den Präsidenten verachten, aber man kann nicht sein eigenes Volk verachten, Panik verbreiten, um sich politisch zu bereichern, die Menschen in Alarmzustand versetzen.“

(Geschrieben von Matthias Williams; bearbeitet von Carlos Serrano)