Börse
Was ist eine Börse?
Eine Börse ist ein Markt, der zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren, Rohstoffen, Optionen und anderen Anlagen organisiert ist. Der Begriff Börse wird in Europa am häufigsten verwendet und kann gleichbedeutend mit einer Börse sein. „Bourse“ basiert auf dem Wohnsitz des Textilhändlers Robert Van der Burse, in dem sich im 13. Jahrhundert belgische Händler und Finanziers trafen und miteinander Handel trieben.
Heute wird das Wort „Börse“ häufiger mit der Pariser Börse und anderen Euronext- Börsen wie in Amsterdam und Frankfurt in Verbindung gebracht.
Die zentralen Thesen
- Börsen sind organisierte Marktplätze für den Handel mit Wertpapieren, Rohstoffen, Derivaten oder anderen Finanzinstrumenten.
- Der Begriff wird am häufigsten in Europa verwendet, wobei „Bourse“ aus einem Handelsplatz aus dem 13. Jahrhundert in Brügge, Belgien, außerhalb eines Hauses mit diesem Namensgeber stammt.
- Heute findet man das Wort Börse an Börsen wie der Pariser Börse und der iranischen Ölbörse.
Wie Börsen funktionieren
Historisch gesehen trafen sich diejenigen, die am Austausch von Rohstoffen und anderen Anlagen interessiert waren, in Gemeinschaftsräumen, um Transaktionen zu besprechen. Im Laufe der Zeit wurden die Händler organisierter und der Börsenprozess kodifizierter, was zur Entwicklung von Börsen wie der New York Stock Exchange (NYSE) führte.
Die erste internationale Börse wurde im 16. Jahrhundert in Antwerpen gegründet. Die Pariser Börse stammt aus dem Jahr 1720 und wurde 1999 komplett neu organisiert. Sie besteht aus der Hauptbörse, die der New Yorker Börse entspricht, sowie der Matif (der Terminbörse) und der Monep (dem Aktien- und Indexoptionsmarkt). Die Pariser Börse und sieben weitere große europäische Börsen einigten sich 1999 auf eine Partnerschaft zur Schaffung einer paneuropäischen Börse. Im selben Jahr unterzeichnete die Pariser Börse eine Vereinbarung mit der Chicago Mercantile Exchange und der Singapore International Money Exchange, um eine „globale Allianz“ zu bilden, die die europäischen, US- und asiatischen Zeitzonen abdeckt und den Handel rund um die Uhr ermöglicht.
Beispiel: die iranische Ölbörse
Im Jahr 2007 forderte der Iran seine Erdölkunden auf, in Währungen außerhalb des US-Dollars zu zahlen. Bis zum 8. Dezember 2007 soll der Iran alle seine Ölexportzahlungen in Nicht-Dollar-Währungen umgestellt haben. Die Kish-Börse (iranisch) wurde am 17. Februar 2008 in einer Videokonferenz-Zeremonie offiziell eröffnet. Derzeit handelt die Kish-Börse nur mit Ölprodukten, die im Allgemeinen als Rohstoff für die Kunststoff- und Pharmaindustrie verwendet werden.
Offiziell veröffentlichte Erklärungen des iranischen Ölministers Gholamhossein Nozari beziehen sich auf eine zweite Phase der Kish-Börse, die den Handel mit Rohöl direkt etablieren wird. Ein solcher Schritt kann als Vorläufer für die Schaffung eines „Caspian Crude“-Benchmarkpreises analog zu Brent Crude oder WTI dienen, wird jedoch erst eingeleitet, nachdem die Kish-Börse eine angemessene Laufzeit nachgewiesen hat.
Ab 2009 war die Kish Bourse ein Spotmarkt für petrochemische Produkte. In der zweiten Phase sollen scharia-konforme Terminkontrakte für Rohöl und Petrochemikalien eingeführt werden. Der Handel erfolgt über lizenzierte private Broker, die bei der Securities and Exchange Organization of Iran registriert sind. Jedes Unternehmen, ob in- oder ausländische, kann seine Produkte an der Börse notieren, solange es die Listungskriterien erfüllt.